Zweiter Anlauf für Investition im WirtschaftsparkNeues Hotel aus Holz für Erftstadt

Lesezeit 3 Minuten
Schlicht und modern ist die Architektur des geplanten Neubaus im Wirtschaftspark.

Schlicht und modern ist die Architektur des geplanten Neubaus im Wirtschaftspark.

Erftstadt-Lechenich – Ein ungewöhnliches Zeichen für Investitionsbereitschaft wollen mitten in der Corona-Krise Investoren setzen, die im Wirtschaftspark einen Hotelneubau planen. Beim ersten Anlauf, an der Otto-Hahn-Allee ein Hotel zu errichten, fehlte vor ein paar Monaten eine Mehrheit der Ratsfraktionen. Doch nun gab es breite Zustimmung. Lediglich die SPD sah noch Klärungsbedarf und enthielt sich daher im nichtöffentlichen Teil des Ausschusses für Stadtentwicklung bei der Abstimmung über die Vergabe des 4500 Quadratmeter großen Grundstücks an die in Köln ansässige Firma Immonetzwerk Rainer Hau GmbH.

Geschäftsführer Hau hatte zuvor im Ausschuss zusammen mit Architekt Marc Böhnke vom Düsseldorfer Büro „greeen! architects“ und dem Düsseldorfer Vermögensverwalter Markus Mertens die Pläne für das Vorhaben präsentiert. Das Areal liege ideal am Eingang des Wirtschaftsparks unweit der Autobahn. Ausdrücklich wird auch auf den in Oberliblar geplanten Campus, also die Zweigstelle der Technischen Hochschule Köln verwiesen. Hierdurch verspreche man sich zusätzliche Hotelgäste.

80 bis 90 Zimmer und Dachterrasse geplant

Die Planung des dreigeschossigen Hotelgebäudes mit 80 bis 90 Zimmern sieht laut Architekt Böhnke eine großzügige Dachterrasse mit Ausblicken ins Grüne vor. Für die Hotelgäste würden 21 Stellplätze geschaffen, insgesamt sind auf dem Areal 46 Parkplätze und zwei gesondert für Menschen mit Behinderung geplant. Eine Tiefgarage ist nicht vorgesehen. Zusätzlich bietet das Hotelgelände Platz für 30 Fahrradstellplätze. Das Grundstück soll nördlich über den Römerhofweg und östlich über die Otto-Hahn-Allee erschlossen werden.

Wie Böhnke erläuterte, soll das Hotel aus Holzmodulen errichtet werden. Dies biete den Vorteil, dass alles später problemlos und ohne Umweltschäden zurückgebaut werden könne. Mit dem Baustoff Holz ließen sich Raummodule schnell und emissionsarm fertigen. Die Module könnten bereits mit kompletter Innenausstattung geliefert werden.

Krisenfester Partner

Etwa ein Dutzend Festangestellte solle es geben, hinzu kämen Arbeitsplätze für Reinigung und Ausstattung, teilte Böhnke auf Nachfrage von Axel Busch (SPD) mit. Als Ausschussmitglied Gabriele Molitor (FDP) wissen wolle, ob es schon Aussicht auf einen Betreiber des Hotels gebe, blieb die Auskunft vage. Angestrebt werde ein „krisenfester Partner“ einer renommierten Kette, wie etwa Best Western oder Dorint. In Erftstadt solle ein Drei-Sterne-Plus-Hotel mit annehmbaren Zimmerpreisen entstehen. Bei der Gastronomie sei man in der Planung flexibel. Denkbar sei ein Mittagstisch, der auch für die im Wirtschaftspark ansässigen Betriebe zugänglich sein könne. Grünen-Fraktionschefin Marion Sand lobte das Neubauprojekt, das nachhaltig geplant sei, weniger Versiegelung von Grünflächen vorsehe und ein Konzept der Zukunft verkörpere. CDU-Fraktionschef Thomas Schmalen hieß die geplante Investition ebenfalls willkommen, da gerade Hotelzimmer in Erftstadt dringend benötigt würden. Genauso sah das Fraktionschef Raymond Pieper (Freie Wähler). Der Neubau solle und dürfe nicht an Fragen etwa zur Parkplatzgröße scheitern.

Das könnte Sie auch interessieren:

Hotelgäste seien nicht nur wegen des geplanten Universitätsbaus und der Nähe zur Autobahn zu erwarten, erläuterte der städtische Wirtschaftsförderer Matthias Ketterle. Auch Schulungen für Firmenmitarbeiter sorgten für Bedarf an Übernachtungsmöglichkeiten.

KStA abonnieren