Bibbern statt SpielenBasketball-Oberligaspiel in Frechen fiel wegen kalter Halle aus

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Der Eingang der Sporthalle Zum Kuckental in Frechen. Ein graues Gebäude mit einem Flachdach und einer grauen Tür mit Glasscheiben.

Das Oberligaspiel des TuS Königsdorf in der Turnhalle Zum Kuckental wurde erst gar nicht angepfiffen, weil es zu kalt war.

Auf mindestens 15 Grad müssen Sporthallen beheizt werden, wenn ein Basketballspiel stattfindet. In Frechen betrug die Temperatur der Sporthalle Zum Kuckental gerade einmal 13 Grad. Der Schiri bekommt sein Geld trotzdem.

Es hätte am vergangenen Sonntag ein ganz normales Oberligaspiel der Basketball-Herren des TuS Königsdorf gegen den TSV Bayer 04 Leverkusen werden sollen. Doch statt eines hitzigen Spiels gab es bibbernde Spieler. Denn die Hallentemperatur der Turnhalle Zum Kuckental betrug gerade einmal 13 Grad – und damit zwei Grad weniger, als die Ausschreibungen es zulassen.

„Wir haben jedes Jahr das Problem ein oder zwei Mal“ sagt der Trainer der Oberliga-Herren, Karl Doll. Bisher hätten die Teams es ausgesessen, doch nun gehe das nicht mehr – der Schiedsrichter dürfe das Spiel laut Ausschreibung nicht anpfeifen. „Die Jungs hätten es wahrscheinlich sogar gemacht, aber da haben wir keine Handhabe.“

Hallenkapazität in Frechen durch Flüchtlingsunterbringung begrenzt

170 Euro kostet es den Verein jetzt zusätzlich, denn der bestellte Schiedsrichter muss trotzdem bezahlt werden, auch wenn er unverrichteter Dinge wieder nach Hause gefahren ist.

Nun muss bis Weihnachten ein neuer Termin her, um das Spiel nachzuholen. „Wir haben sowieso schon Probleme, überhaupt Hallen zu bekommen“, sagt Doll. Denn durch die Sanierung zweier Hallen und die Unterbringung von Geflüchteten in zwei weiteren Hallen sei die Lage angespannt. Unter der Woche werde in den Hallen trainiert, und am Wochenende seien sie durch Spiele belegt.

Vereine aus den Nachbarkommunen würden durchaus aushelfen und ihre Hallen zur Verfügung stellen, so Doll. Dennoch würde er sich wünschen, dass die Stadt den Vereinen das Gefühl gebe, an den Problemen zu arbeiten: „Andere Städte haben die gleichen Probleme, aber andere Lösungen gefunden.“

Wir vermissen ein offenes Bemühen der Stadt.
Karl Doll, Trainer der Oberliga-Herren des TuS Königsdorf

Derzeit müssen die Kinder durch das ganze Stadtgebiet gefahren werden, um trainieren zu können. Nachwuchssorgen gebe es dabei zum Glück noch nicht, aber in den höheren Gruppen „merken wir tatsächlich, dass Probleme da sind“, so Doll. „Wir vermissen ein offenes Bemühen der Stadt“, so der Trainer.

Dass sich in der nächsten Zeit etwas verbessern wird, da hat die Stadtverwaltung wenig Hoffnung. „Wir haben den unveränderten Druck, wöchentlich 14 neue Menschen unterbringen zu müssen“, sagt Stadtsprecher Thorsten Friedmann. „Niemand rechnet damit, dass die Zuweisungszahlen demnächst sinken werden.“ Aus diesem Grund sei keine Entlastung über den Jahreswechsel zu erwarten, was die Hallensituation angehe.

Technische Störung der Heizung Schuld an niedrigen Temperaturen

Eine gute Nachricht von der Stadt gibt es aber dennoch: Am Sonntag lag eine technische Störung an der Heizungspumpenanlage in der Sporthalle der Realschule vor, weswegen die Halle nicht ausreichend beheizt werden konnte.

Die komplette Anlage sei aber kurzfristig erneuert worden, sodass die Temperatur nun wieder bei 18 Grad liege und auch der Schulsport wieder stattfinden konnte, heißt es seitens der Stadt. Und auch in Bezug auf den Nachholtermin ist Friedmann optimistisch: „Der Ersatztermin ist völlig unproblematisch.“ Verein und Stadt stünden bereits in Kontakt.

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