ErziehungPersonalsituation in Frechens Kitas bleibt angespannt

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Das Foto zeigt ein Bild aus einem Kindergarten: Schmutzige Gummistiefel hängen an einem Wandboard.

Viele Kinder, aber mitunter fehlt es an Erzieherinnen und Erziehern. Auch in Frechen.

Es gibt Bewerber auf freie Stellen. Aber viele möchten nur halbtags arbeiten.

Die Personalsituation bleibt auch in den zwölf städtischen Kindertageseinrichtungen weiterhin angespannt. Dies teilte die Verwaltung in ihrem jährlichen Bericht an den Jugendhilfeausschuss mit. Seit nun bereits sechs Jahren sei es zum Beginn des Kindergartenjahres – wie in den Nachbarkommunen – nicht gelungen, alle freien Stellen zu besetzen. Die Anzahl der qualifizierten Bewerbungen von Fachkräften sei trotz zahlreicher Bemühungen der Stadt sehr gering.

Hinzu komme, dass in den letzten Monaten hauptsächlich Bewerberinnen und Bewerber gäbe, die ausschließlich in Teilzeit und vormittags arbeiten wollten. Die Einrichtungen seien aber auf Vollzeitkräfte angewiesen, um die Ganztagsbetreuung abdecken zu können.

Von den 87 Stellen für Erzieher waren 80 besetzt

In den städtischen Kindertagesstätten waren zum Stichtag 1. Januar zwar alle Stellen der Leitung und ihrer Stellvertreter besetzt. Auch bei den Erzieherinnen gab es einen leichten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent, dennoch liegt die Besetzungsquote dort bei 91 Prozent: Von den rund 87 Stellen für Erzieher waren 80 besetzt.

Wesentlich schlechter sieht es bei den Kinderpflegern aus: Von den rund 41 Stellen waren lediglich 28 vergeben, das entspricht einem Anteil von nur 67 Prozent und beinhaltet einen Rückgang von elf Prozent zum Vorjahr. Zudem sind die 2,5 Springerstellen für Erzieher zwar voll besetzt, aber aufgrund längerer Fehlzeiten in einzelnen Kitas sind die Springerinnen ausschließlich dort eingesetzt, sodass nicht mehr flexibel mit dem Einsatz von Springerinnen reagiert werden kann, wenn in anderen Kitas Personal krank wird.

Kitahelfer im nicht-pädagogischen Bereich tragen zur Entlastung bei

Recht gut steht es um die Personallage für die hauswirtschaftlichen Tätigkeiten in den städtischen Kitas: Alle zehn Stellen mit bis zu 25 Wochenstunden sowie eine von zwei Springerstellen mit 15 Wochenstunden sind besetzt. Auch die vom Land NRW bis Ende Juli mit 13.200 Euro geförderten Kitahelfer im nicht-pädagogischen Bereich bringen etwas Entlastung: In acht Einrichtungen sind die Helfer bereits zwischen acht und 23 Wochenstunden beschäftigt.

Im Bereich der Ausbildung stehen acht Stellen für Praktikanten in der praxisintegrierten Ausbildung zur Erzieherin (PIA) zur Verfügung, nur eine davon ist aktuell frei. Dafür sind aber drei der sechs Plätze für Jahrespraktikanten noch vakant. Besetzt sind alle vier neuen Ausbildungsplätze zum Kinderpfleger, die im August 2022 erstmals vergeben wurden.

Allerdings beobachtet die Verwaltung seit Jahren, dass Fachkräfte nach ihrer Ausbildung häufig nicht in ein festes Arbeitsverhältnis wechseln, sondern ein Studium beginnen oder sich umorientieren. Die Prognose der Verwaltung: Der Betreuungsbedarf und damit der Bedarf an Fachpersonal wird noch weiter ansteigen.

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