Mit SpezialitätenFrechener wollen mit Aktion auf dem Wochenmarkt Erdbebenopfern helfen

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Hinter einem Marktstand stehen vier junge Frauen. Vor ihnen liegt Gebäck in der Auslage. Eine Frau hält ein kleines Mädchen auf dem Arm.

An Marktständen bieten junge Leute aus dem Verein Mardef türkische Spezialitäten an, um mit den Einnahmen Menschen im Erdbebengebiet zu hefen.

Junge Menschen mit familiären Wurzeln in Maraș verkaufen auf dem Wochenmarkt in Frechen Spezialitäten, um im Katastrophengebiet spenden zu können.

An die Nacht auf den 6. Februar erinnert sich Dilan Ökmen noch genau: „Ich wachte auf und wunderte mich, warum es laut war und meine Eltern mitten in der Nacht wach waren“, beschreibt die 21-Jährige, die in Frechen lebt. Die Nachricht vom Erdbeben in der Heimat ihrer Eltern, die aus der Region Maraș in der Türkei stammen, fand sie zunächst nicht erschreckend: „Dort sind kleinere Beben häufig. Ich bin davon ausgegangen, dass es sich um so etwas handelt und habe das zuerst nicht als schlimm wahrgenommen.“

Über eine Whatsapp-Gruppe, die die Familien von ihrer Mutter und deren neun Geschwistern vernetzt, kamen dann im Minutentakt Nachrichten. Eine Cousine ihrer Mutter überlebte das Beben nicht. „Mein Vater ist hingefahren, um vor Ort zu helfen“, so Ökmen, die in Köln Soziale Arbeit studiert.

Mit Mardef, einem Verein türkischer und kurdischer Migranten in Europa, fand sie eine Möglichkeit, auch auf die Entfernung zu helfen: „Wir verkaufen auf Wochenmärkten kurdisch-türkische Spezialitäten.“ Am kommenden Freitag wird es eine solche Aktion auf dem Wochenmarkt in Frechen-Mitte geben. Mit den Einnahmen helfen die Mitglieder von Mardef den Opfern des Erdbebens in Maraș.

Angst um die Kultur in Maraș

„Meine Eltern sind in dieser Gegend aufgewachsen, es ist ihre Kindheit. Wir haben Angst, dass unsere Kultur jetzt verloren geht“, schildert die junge Frechenerin mit kurdischen Wurzeln. Deswegen habe man sich entschieden, mit Couscous und süßen Spezialitäten, wie sie in der Region Maraș gegessen werden, ein Zeichen für die dortige Kultur zu setzen. Die Gerichte werden von Vereinsmitgliedern hausgemacht.

Ermöglicht wird der Einsatz von Mardef auch durch die Verantwortlichen des Wochenmarktes. „Wir freuen uns, diese wichtige Aktion auf unserem Wochenmarkt mit einem kostenfreien Standplatz unterstützen zu können, und hoffen, dass viele Marktbesucher dem Spendenaufruf folgen werden“, so Martin Rosmiarek von der Deutschen Marktgilde.

Aktion in Frechen am 10. März

Ähnliche Aktionen des überregionalen Vereins hat es bereits auf anderen Wochenmärkten gegeben. Akut werden die Spenden für lebenswichtige Hilfsgüter wie beispielsweise Lebensmittel, Decken und Medikamente eingesetzt. Langfristig möchte Mardef durch weitere Hilfe und Projekte den Wiederaufbau in der Region fördern.

Die Verkaufs- und Spendenaktion findet am Freitag, 10. März, auf dem Wochenmarkt in Frechen-Mitte statt, Johann-Schmitz-Platz. Der Wochenmarkt ist dort freitags von 7.30 bis 13 Uhr.

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