Goldene HochzeitFrechener Paar verlobte sich heimlich im Urlaub

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Ein Porträt von zwei älteren Menschen.

Celly und Werner Schulze Schwering sind seit 50 Jahren verheiratet. Am 28. Dezember 1972 traten sie vor den Traualtar.

Dass die Liebe manchmal auch Landesgrenzen überschreiten kann, beweisen die Niederländerin Celly und der Deutsche Werner Schulze Schwering. Bereits seit 50 Jahren sind die beiden Frechener verheiratet.

Im Grunde sind Celly (73) und Werner Schulze Schwering (77) schon seit 51 Jahren verheiratet, doch in der Familie ist das Datum der kirchlichen Trauung bedeutender als das Jawort vor dem Standesbeamten. Und darum feiert das Paar seine Goldhochzeit heute, am Jahrestag der kirchlichen Eheschließung in Ahaus, der Heimat des Ehemannes.

Werner Schulze Schwering kam in Wessum bei Ahaus zur Welt, ging hier zur Schule, studierte nach zwei Jahren bei der Bundeswehr in Aachen Flugzeugbau. Danach arbeitete er im Institut für Leichtbau an der TH Aachen, später in Bremen bei einem Unternehmen für Luft- und Raumfahrt. 1978 wechselte er ins Rheinland, zu den Kölner Ford-Werken.

Celly Schulze Schwering, geborene Swanink, stammt aus Tilburg in den Niederlanden. Sie ließ sich zur Krankenschwester ausbilden, arbeitete ab 1971 am Aachener Uni-Klinikum und später im Vinzenzheim, einem Haus für Kinder mit körperlicher Behinderung. Nach der Hochzeit widmete sie sich der Familie, den Kindern und dem Haushalt.

Heimliche Verlobung

Das Paar lernte sich in Aachen beim Tanz kennen. Sprachprobleme gab es kaum, denn die junge Frau konnte die deutsche Sprache, und der Student aus Wessum hatte während einer längeren Krankheit einen holländischen Sprachkurs im Radio mitgemacht. 1970 sahen sie sich das erste Mal, was aber anscheinend keinen bleibenden Eindruck hinterließ. Erst beim zweiten Aufeinandertreffen sprang der Funke über.

Fortan sah man sich öfter, und während eines gemeinsamen Urlaubs in Salzburg verlobte sich das Paar heimlich. Die standesamtliche Hochzeit fand am 22. Dezember 1971 in Aachen statt, ein Jahr später, am 28. Dezember 1972, folgte dann der Gang in die Kirche. 1978 zog die Familie nach Frechen, an den Freiheitsring.

„Das Haus hatten wir uns vorher bei einem Gang durch die Stadt während des Karnevals ausgesucht“, erzählt die Ehefrau. „Wir suchten etwas, wo auch was los ist.“ Im Laufe der Jahre vergrößerte sich die Familie um zwei Töchter und einen Sohn, heute gehören auch vier Enkel dazu.

Ein Hochzeitsbild aus einem vergangenen Jahrzehnt in schwarz-weiß. Zu sehen sind Braut und Bräutigam.

Die Goldhochzeit des Ehepaares Schulze-Schwering fand 1971 in Aachen statt.

Die Anzahl der Hobbys von Werner Schulze Schwering ist lang. Er interessiert sich für Astronomie, ist Mitglied der Kajuja und von Haus aus Jäger, spielt Posaune in der Bigband der Musikschule und kann auch dem Jagdhorn Melodien entlocken. Er leitet nicht nur ein Bläsercorps, auch bei einem Kölner Teckelklub stand er an vorderster Stelle.

Auch Ehefrau Celly war dort aktiv, das Paar züchtete über Jahre selber Teckel. Ansonsten kümmerte sie sich um die Familie, spielt gerne Klavier und war Profi, wenn es ums Nähen und Basteln ging.

Die Urlaube verbrachte die Familie in Dänemark und Schweden, später auch in der Türkei und in Italien. Beruflich war der Ehemann oft in den USA. Heute genießen die Jubilare die Ruhe in der eigenen Ferienwohnung in der Lüneburger Heide.

Wie die Goldhochzeit gefeiert wird, wissen die beiden nicht. Die Kinder haben die Planung übernommen und wollen die Eltern überraschen.

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