665 Wohnungen sollen entstehenNeue Pläne für das Keramo-Gelände in Frechen

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

Auf dem Keramo-Areal an der Bonnstraße sollen Wohnungen und Gewerbeflächen entstehen. (Archivfoto)

Frechen – Für eine kontroverse politische Debatte haben die Pläne für die künftige Bebauung des Steinzeug-Keramo-Geländes an der Bonnstraße gesorgt. Vorgesehen ist, dort mehr Wohnungen und weniger Gewerbeeinheiten zu errichten als bisher vorgesehen. Über die Einzelheiten informierte Kevin Krukau, Leiter Projektentwicklung bei der Wolf-Immobiliengruppe, dem Eigentümer des Areals, kürzlich im Planungsausschuss.

Wohnungen für Familien, Studenten und Senioren

Die Steinzeug-Keramo GmbH hatte den Produktionsstandort in Frechen Ende 2018 aufgegeben. Während es im Norden des insgesamt 114.000 Quadratmeter großen Grundstücks bei einer gewerblichen Nutzung bleiben soll, sind im Süden 665 Wohneinheiten vorgesehen. Neben 225 Wohnungen für Familien will die Wolf-Gruppe 190 Ein-Zimmer-Appartements für Studenten und 250 Seniorenwohnungen bauen.

Die Stadtverwaltung sieht dies skeptisch: Sie hält in dem Bereich maximal 150 Wohneinheiten für verträglich. Eine so deutliche Erhöhung des Anteils der Wohnungen in dem bislang ausschließlich gewerblich genutzten Areals verändere den Charakter des Gebiets und seiner Umgebung. Das Ziel der Stadt, neue Arbeitsplätze zu schaffen und Einnahmen durch Gewerbesteuern zu erzielen, werde nicht erreicht, so die Stadtverwaltung.

Kita soll gebaut werden

Wenn man bestehende Gewerbeflächen auf dem Keramo-Gelände aufgebe, dann falle zudem die Begründung für die Notwendigkeit zur Entwicklung neuer Gewerbegebiete schwer. Als Beispiel nennt die Verwaltung das geplante Gewerbegebiet auf einer Freifläche an der Krankenhausstraße, das in der Bevölkerung höchst umstritten ist.

Wie Krukau berichtete, will die Wolf-Gruppe in dem Gebiet auch eine Kindertagesstätte errichten. Zudem sei das Unternehmen bereit, sich am Bau einer Schule zu beteiligen. Zwischen den Gewerbeflächen im Norden und den Wohnungen im Süden sei ein „Kreativquartier“ als Pufferzone geplant. Dort könnten sich kleinere Unternehmen, Büros oder Labors ansiedeln.

Unterschiedliche Meinungen zu Plänen des Keramo-Geländes in Frechen

In der Politik gab es unterschiedliche Meinungen zu den Plänen. Markus Gotzens (Perspektive für Frechen) sah die Pläne eher kritisch. Thomas Okos (CDU) sprach dagegen von einem „schlüssigen Konzept“. Hans-Peter Schumacher (FDP) lobte die moderne Mischung aus Wohn- und Gewerbebereichen, in denen qualifizierte Arbeitsplätze entstünden.

Das könnte Sie auch interessieren:

Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, zunächst ein Gutachten zur Wirtschaftsentwicklung einzuholen. Dies wurde mit den Stimmen von CDU, Grünen und FDP abgelehnt, SPD und Perspektive waren dafür. Die Politiker wollen nun in den Fraktionen über das Vorhaben beraten, bevor es erneut auf die Tagesordnung kommt.

Krukau sprach von einem Planungszeitraum von rund zehn Jahren. Zunächst wäre eine Änderung des Flächennutzungsplanes notwendig.

KStA abonnieren