32 Millionen EuroHürther Feuerwache wird deutlich teurer

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Ähnlich wie in diesem Modell soll die neue Feuerwache aussehen. Der Turm wird allerdings schlanker ausfallen.

Ähnlich wie in diesem Modell soll die neue Feuerwache aussehen. Der Turm wird allerdings schlanker ausfallen.

Hürth – Die Erweiterung der Feuer- und Rettungswache an der Luxemburger Straße wird deutlich teurer als erwartet. Wurden in einer Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2015 die Kosten noch grob auf 17,1 Millionen Euro veranschlagt, soll der Um- und Neubau nun fast das Doppelte kosten. Die aktuelle Kostenschätzung des Generalplaners beläuft sich auf knapp 32 Millionen Euro – und es gibt immer noch Risiken, die als Kostentreiber wirken könnten.

Die 1984 in Betrieb genommene und 1998 schon einmal erweiterte Feuerwache platzt heute aus allen Nähten. Die Fahrzeughalle ist zu klein, es fehlt an Räumen, die Fluchtwege sind zu verwinkelt. Außerdem entspricht die Wache nicht mehr den Hygienevorschriften, weil die Rettungswache nicht baulich von der Feuerwache getrennt ist. Zunächst hatte die Verwaltung auch einen Neubau an anderer Stelle erwogen. Doch zwei mögliche Standorte nahe der heutigen Gesamtschule an der Ecke Sudeten-/Horbeller Straße und an der Theresienhöhe in der Nähe des Stadions wurden verworfen.

Im Januar 2016 fällte der Planungsausschuss den Grundsatzbeschluss, stattdessen die bestehende Wache zu erweitern. Im folgenden November wurden die Kosten dann schon einmal nach oben korrigiert auf 22,2 Millionen Euro.

Mit fortgeschrittenem Planungsstand seien die Kosten nun genauer zu beziffern, erklärte Projektsteuerer Dr. Peter Döinghaus die Preissteigerung. Das geplante Gebäude sei aber auch etwas größer geworden und die Baukosten konjunkturbedingt generell zwischenzeitlich gestiegen.

Die Erweiterung der Feuerwache ist aus Sicht der Planer in mehrfacher Hinsicht eine Herausforderung. Der Boden des ehemaligen Tagebaus sei schwierig, weil er mehrfach aufgeschichtet und verdichtet worden sei. Das Gelände sei stark abschüssig, so dass der Neubau zum Teil in den Hang gegraben werden müsse, erklärte Christian Stähler, Leiter des Bauverwaltungs- und Gebäudeamts. Außerdem werde die Wache im laufendem Betrieb umgebaut.

Von der alten Wache wird nur der Verwaltungstrakt stehen bleiben. Für die Freiwillige Feuerwehr, die hauptamtlichen Einsatzkräfte und den Rettungsdienst wird in mehreren Abschnitten neu gebaut. Der Baubeschluss soll im Frühjahr 2018 gefasst werden, im Herbst 2021 soll der Umbau dann abgeschlossen sein.

Im Planungsausschuss sorgten die gestiegenen Kosten für Unbehagen. Er sei „total schockiert“, sagte CDU-Sprecher Rüdiger Winkler. Sozialdemokrat Michael Kleofasz nannte die Erweiterung einen „finanziellen Kraftakt“ für die Stadt. An der Notwendigkeit bestehe aber kein Zweifel.

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