2022 soll Schluss seinHürther Radprofi André Greipel denkt über Karriereende nach

Gerne zeigt sich André Greipel – hier noch rot-weißen Trikot seines Ex-Teams Lotto-Soudal – bei Rennen der Region. (Archivbild)
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Hürth – Radprofi André Greipel vom Team Israel Start-up Nation verkündet im Dokumentarfilm „Der Tanz des Gorilla“ vom Saarländischen Rundfunk (SR) die Beendigung seiner Karriere zum Ende des Jahres 2022. In der Dokumentation, die immer noch in der Mediathek des SR zu sehen ist, erklärt der 38-Jährige, dass er nicht mehr auf dem Rad sitzen möchte, sobald eine vier am Anfang seiner Altersangabe steht.
„Das ist ein Ziel, das ich auch einhalten werde“, erklärt Greipel im Film erst recht deutlich, doch so richtig will er die Tür zu seiner Karriere nicht schließen: „Ich weiß nicht, was passiert, wenn mir noch ein anderer Vertrag angeboten wird. Aber ich glaube, ich bin sehr gut im Kommunizieren, sodass jeder weiß, dass mir kein anderer Vertrag mehr angeboten werden soll.“ Falls ihm dennoch jemand einen neuen Vertrag anbieten würde, würde er ihn definitiv nicht annehmen.
André Greipel holt ersten Podestplatz des Jahres
Aktuell befindet sich André Greipel mit seinem israelischen Team in der Türkei und bereitet sich bei der dortigen 56. Presidential Cycling Tour of Turkey auf den Giro d´Italia vor, der vom 8. bis 30. Mai stattfinden wird. In der Türkei gilt es, den letzten Feinschliff für die dreiwöchige Tour durch Italien und auch das ein oder andere Top-Ergebnis für die Moral zu holen – sein letzter Profisieg liegt mittlerweile über zwei Jahre zurück.
Auf den ersten fünf von acht zu absolvierenden Etappen lief es für den so genannten „Gorilla“ aus Hürth-Stotzheim bisher recht ordentlich. Auf der ersten Etappe konnte der 11-fache Tour-de France-Etappensieger einen sechsten Platz im Massensprint erzielen. Einen Tag später holte er auf der zweiten Etappe mit Platz drei seine erste Podestplatzierung des Jahres.
André Greipel verpasst Etappensieg um wenige Zentimeter
„Wir als Team werden weiterhin daran arbeiten und glauben daran, auf den nächsten Etappen ein paar Plätze weiter vorne zu landen“, erklärte der gebürtige Rostocker nach dem Zieleinlauf der zweiten Etappe über seine Social-Media-Kanäle. Auf der dritten Etappe ließ Greipel noch einen fünften Platz folgen, ehe er auf der vierten Etappe der Türkei-Rundfahrt durch einen Massensturz im Finale komplett ausgebremst wurde und deshalb keine Chance hatte, in den Kampf um den Tagessieg einzugreifen. Auf der fünften Etappe blieb er ebenfalls ohne Ergebnis, allerdings hat auch niemand am Bergpass Göğübeli Geçidi erwartet, dass der Sprinter dort auf den vordersten Plätzen landen würde.
Dafür war André Greipel auf der Etappe mit Ziel in Marmaris in vergangenen Woche dann ein zweites Mal ganz nah dran an seinem so sehr ersehnten Tageserfolg. 200 Meter vor dem Ziel startete Greipel seinen Sprint vom Hinterrad seiner Teamkollegen und sah wenige Meter vor der Ziellinie wie der sichere Sieger aus, ehe sich der Belgier Jasper Philipsen um wenige Zentimeter noch an ihm vorbei schieben konnte.