Wer hat den Greifvogel gesehen?Hürther Falkner-Paar sucht nach Uhu Gizmo

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Neun Greifvögel hält das Falkner-Ehepaar Elfriede und Robert Schmitz, darunter die beiden Bussarde.

Neun Greifvögel hält das Falkner-Ehepaar Elfriede und Robert Schmitz, darunter die beiden Bussarde.

Hürth-Kendenich – Uhu Gizmo fliegt eigentlich nur, wenn er muss – und das ist meist, wenn er hungrig ist und auf die Jagd gehen will. In der Nacht zu Samstag flog der  imposante  Greifvogel dennoch davon: Gizmo büxte aus der Voliere im Garten von Falkner Robert Schmitz aus und wurde seitdem nicht mehr gesehen. Robert Schmitz und Ehefrau Elfriede, ebenfalls gelernte Falknerin, hoffen jetzt, dass jemand das charakteristische Rufen der  Eule in der Dämmerung hört  und  anruft, damit sie den Vogel anlocken und zurückholen können.

Falkner erfüllte sich Jugendtraum

Mit der Falknerei hat sich Robert Schmitz einen Jugendtraum erfüllt. Vor zehn Jahren machte er zunächst den Jagd- und dann den Falknerschein, seit 2010 hält er Greifvögel im Garten seines Elternhauses in Kendenich. Neun Vögel leben dort aktuell: außer dem Uhu noch Wüstenbussarde, ein Steppenadler, ein Königsrauhfußbussard, eine Schleiereule, eine Weißgesichteule und ein Habicht.

Ihren Uhu Gizmo vermisst Elfriede Schmitz.

Ihren Uhu Gizmo vermisst Elfriede Schmitz.

„Zahm werden die Tiere nicht“, erklärt der 61 Jahre alte Vorruheständler, „aber man kann sie trainieren.“ Wichtig sei, Vertrauen zwischen Falkner und Vogel aufzubauen. Dann frisst das Tier dem Herrchen aus der Hand. Schmitz führt das oft in Kindergärten, Altenheimen, bei Mittelalterfesten und auf Kindergeburtstagen vor.

Dass trainierte Vögel davonfliegen, sei selten. „Greifvögel verschwenden keine Energie“, sagt der Falkner. „Wenn sie satt sind, setzen sie sich und machen nichts.“ Regelmäßig lässt er sie in seinem Garten los, weiter als bis in die Bäume fliegen die Vögel nicht. Schmitz vermutet, dass Gizmo gegen die Tür der Voliere geflogen ist. Weil die Kabelbinder, mit denen das Netz dort befestigt war, brüchig waren, hatte der über zwei Kilo schwere Uhu freie Bahn und türmte.

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Elfriede und Robert Schmitz sind nun traurig, weil Gizmo zur Familie gehört habe. Vor acht Jahren kam der Uhu nach Kendenich, da war er gerade drei Wochen alt. „Wir haben ihn mit der Hand aufgezogen“, berichtet der Falkner. Bei den Flugvorführungen sei Gizmo stets der Star gewesen.

Die Chance, die Eule wiederzubekommen, schätzt Schmitz auf „fünfzig-fünfzig“. Er gibt sich fatalistisch: „Wenn Gizmo nicht zurückkommt, muss man wohl sagen: erfolgreich ausgewildert.“ Immerhin sei der Uhu eine heimische Art, der Vogel komme zurecht und habe praktisch keine Feinde. Wer die Eule entdeckt, kann Falkner Schmitz unter 0177/8451648 erreichen.

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