Seit Monaten geschlossenÄrger wegen Toiletten im Schlemmermarkt Hürth-Park

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Leo. Fuß sitzt mit einem Tee auf einem Tablett an einem Tisch in einem Restaurant.

Leo Fuß (76) ärgert sich darüber, dass die Toiletten im Schlemmermarkt im Einkaufszentrum Hürth-Park seit Februar geschlossen sind.

Leo Fuß (76) ärgert sich darüber, dass die Toiletten im Schlemmermarkt im Einkaufszentrum Hürth-Park seit Februar geschlossen sind. 

Jeden Mittwoch trifft sich Leo Fuß mit einer Runde aus einem halben Dutzend Bekannter auf dem Schlemmermarkt im Hürth-Park, um vormittags beim Italiener einen Tee oder Kaffee zu trinken. Und jedes Mal ärgert sich der 76-jährige Rentner aus Stotzheim darüber, dass er inzwischen durch das halbe Einkaufszentrum laufen müsse, wenn er ein dringendes Bedürfnis verspüre. Denn die Toiletten in der Gastromeile sind bereits seit Mitte Februar geschlossen. „Das ist doch eine Zumutung“, schimpft Fuß.

„Vor allem für ältere Leute, die schlecht zu Fuß sind. Aber auch für Mütter mit kleinen Kindern.“ Immer wieder beobachte er, dass Besucher aufstehen und zur Toilette wollen, an der verschlossenen Tür aber kehrtmachen müssen. Dem früheren Bezirksverkaufsleiter eines Eiscremeherstellers fehlt dafür das Verständnis. „Es gibt jede Menge Tische. Aber keine Toilette.“ Und mittags, wenn die Schüler vom benachbarten Gymnasium kämen, sei richtig was los auf dem Schlemmermarkt, auch wenn es dort nur noch drei Gastronomen und viel Leerstand gibt.

Verschlossene Toiletten liegen an Umbauplänen des Hürther Einkaufzentrums

Dass die Tür zu den Toiletten abgeschlossen ist, hält Leo Fuß für „reine Willkür“. Die Sanitäranlagen dahinter seien schließlich noch vorhanden. „Man müsste einfach wieder aufschließen.“

Doch so einfach sei das nicht, entgegnet Alexandra Oeser, die Center-Managerin des Hürth-Parks. „Toiletten sind immer eine Visitenkarte. Die müssen sauber und ordentlich sein und den Ansprüche der Kunden genügen. Die Sanitäranlagen am Schlemmermarkt waren aber nicht mehr zeitgemäß.“ Dass die Toiletten nicht saniert werden sollen, erklärt Alexandra Oeser mit Umbauplänen für die 2005 eröffnete, in die Jahre gekommene Gastromeile unter der Glaskuppel im Westen des Einkaufszentrums.

Statt der früher sieben kleinen soll es dort künftig zwei große Gastronomiebetriebe geben, die eigene Toiletten haben werden. Die Verträge seien unterschriftsreif, noch sei aber nicht klar, wann es losgehe. Oeser: „Corona hat uns zurückgeworfen.“ Die Center-Managerin verweist aber vor allem auf die großzügigen neuen Kundentoiletten, die nach dem jüngsten Umbau vor gut einem Jahr in Betrieb genommen worden seien.

Drei Toilettenanlagen wären für Hürther Einkaufszentrum unwirtschaftlich

„Die Toiletten liegen zentral in der Mitte des Centers und viel näher an unserem neuen Hauptgastrobereich“, so Oeser. „Die Laufwege sind dadurch insgesamt kürzer geworden.“ Außerdem seien auch die Toiletten im Obergeschoss des Ostflügels saniert worden. „Drei Toilettenanlagen zu betreiben, wäre für ein Einkaufszentrum unserer Größenordnung unwirtschaftlich“, sagt die Center-Managerin.

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