Ohne Schnelltest kein KölschKerpener Wirt hat klare Vorstellungen für Wiedereröffnung

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Andreas Weyrauch will seine Gäste der Gaststätte „wunderbaR – konsum“ in Kerpen vor Eintritt eigenständig auf Corona testen.

Andreas Weyrauch will seine Gäste der Gaststätte „wunderbaR – konsum“ in Kerpen vor Eintritt eigenständig auf Corona testen.

Kerpen – Abends mit Freunden Essen zu gehen oder ein Bier zusammen in der Kneipe zu trinken, ist nach wie vor Zukunftsmusik. Seit Anfang November haben Kneipen und Restaurant bereits geschlossen, und das Ende der Zwangsschließung wird immer wieder verschoben. Neues Datum für die Wiedereröffnung soll seit Anfang der Woche der 18. April sein.

Anders als die Politik, die noch keinen Fahrplan an die Gastronomie herangetragen hat, wie eine Öffnungsstrategie aussieht, sind die Gastronomen vorbereitet und haben Ideen, wie das Ansteckungsrisiko minimiert werden kann. Andreas Weyrauch von der „wunderbaR – konsum“ in Kerpen hat vorsorglich bereits 100 Schnelltests gekauft, um seine Gäste vor dem Betreten der Kneipe testen zu können. Einige Meter vor der Gaststätte will der Wirt eine kleine Teststation aufbauen, bei der die Gäste vor Einlass von einer befreundeten Apothekerin getestet werden. „Das geht nur auf dem Dorf, wo jeder für jeden da ist“, sagt Weyrauch.

„Wir werden ganz langsam beginnen“

Ab etwa 20 Uhr will der Wirt als Ablösung die Testungen selbst übernehmen. Er habe auch eine Einweisung von der Apothekerin erhalten, wie das gemacht wird. Um die Wartezeit auf das Testergebnis zu überbrücken, soll es schonmal Getränke geben. „Wir werden ganz langsam beginnen“, sagt Weyrauch, der nicht mit dem großen Ansturm zu Beginn rechnet. Für vergangenen Montag, der ursprüngliche Termin, um die Außengastronomie zu öffnen, seien zwar alle Tische reserviert gewesen. Richtig voll werde es aber trotzdem nicht, dafür sorgten schon allein die Auflagen, sagt Weyrauch.

Von den Gästen habe er zwiegespaltene Rückmeldungen erhalten. „Ohne Test kommt keiner rein“, stellt Weyrauch klar. Es sei schließlich jedem selbst überlassen, ob er die Gaststätte besuche. „Es geht darum, die positiven Personen ohne Symptome ausfindig zu machen, und nicht um Bloßstellung“, sagt der Wirt. Trotzdem habe er Bedenken, wie Gäste reagieren, wenn jemand aufgrund eines positiven Ergebnisses nicht eintreten darf. Die Kosten für die Selbsttests hat der Wirt aus eigener Tasche finanziert. Auf das Bier aufschlagen wird er sie nicht: „Das ist eine Service-Leistung und keine finanzielle Rechnung.“

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Von der Politik fühlt sich Weyrauch dagegen im Stich gelassen. Bis heute gebe es keine klaren Öffnungskonzepte, und es sei unklar, wie die Kontaktnachverfolgung geregelt sei.

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