Woran der SPD-Mann erkrankt ist, sagt die Stadtverwaltung nicht. Gerüchte über dessen Gesundheitszustand gab es schon im Wahlkampf.
Erst Spürck, jetzt JurczykKerpens neuer Bürgermeister fällt krankheitsbedingt aus

Thomas Jurczyk (SPD) ist seit November 2025 Bürgermeister in Kerpen.
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Seit November hat die Stadt Kerpen einen neuen Bürgermeister: Thomas Jurczyk. Wer seitdem an der einen oder anderen städtischen Veranstaltung teilgenommen hat, hat sich jedoch gefragt, warum sich der SPD-Mann so oft vertreten lässt. Auch Bürgerinnen und Bürgern war dies aufgefallen. Etliche meldeten sich in der Redaktion mit Fragen zum Verbleib des Bürgermeisters.
Dieser Redaktion liegt ein Schreiben der Stadtverwaltung vor, worin der Gesundheitszustand des 56-Jährigen thematisiert wird. Darin heißt es: „Der Bürgermeister der Kolpingstadt Kerpen, Thomas Jurczyk, befindet sich derzeit in medizinischer Behandlung. Auf ärztlichen Rat wird er sich vorübergehend vollständig auf die Wiederherstellung seiner Gesundheit konzentrieren.“
Kerpen: Erster Beigeordneter übernimmt die Geschäfte
Um welche Erkrankung es sich dabei handelt, sagt die Stadtverwaltung nicht: „Herr Jurczyk bittet um Verständnis, dass er keine näheren Auskünfte zu seiner Erkrankung geben möchte, weil es sich um eine private Angelegenheit handelt.“
In seiner Abwesenheit übernimmt der Erste und Technische Beigeordnete Thomas Marner die Amtsgeschäfte. Für ihn ist das nichts Neues. Er leitet die Verwaltung der Kolpingstadt seit knapp einem Jahr und mit wenigen Unterbrechungen durchgängig. Denn Jurczyks Vorgänger, Dieter Spürck (CDU), hatte sich Anfang des Jahres aus dem Geschäft zurückgezogen, etwa neun Monate vor der Kommunalwahl. Auch Spürck nannte seinen Gesundheitszustand als Grund für seine Abwesenheit.
Schon Spürck hatte sich aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen
Nun scheint ins Kerpener Rathaus vorerst auch mit dem neuen Bürgermeister keine erhoffte Normalität einzukehren. Zu Beginn seiner Amtszeit hatte Jurczyk sich noch auf öffentlichen Veranstaltungen gezeigt. Wenige Wochen später vermisste man den Verwaltungschef jedoch zunehmend in der Öffentlichkeit. Bereits während des Wahlkampfs hatten sich in der Kolpingstadt hartnäckig Gerüchte um den Gesundheitszustand des Berufssoldaten Jurczyk gehalten.
Der SPD-Mann hatte sich in der Stichwahl gegen seinen Konkurrenten Harald Stingl von der CDU durchgesetzt. Fast alle Parteien hatten sich nach dem ersten Wahlgang hinter Jurczyk gestellt und ihm ihre Unterstützung zugesichert, weil ein „Weiter so“ mit der CDU nicht gewollt war.
Die Stadtverwaltung versichert, dass ihre Handlungsfähigkeit derzeit uneingeschränkt gewährleistet sei. Jurczyk werde „über alle wesentlichen Vorgänge informiert und eingebunden“. Er werde seine Aufgaben „nach Abschluss der medizinischen Maßnahmen kurzfristig wieder vollumfänglich aufnehmen“.

