CoronaStaatsanwaltschaft Köln ermittelt gegen Betreiber von Testzentren in Rhein-Erft

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Ein Mann geht in ein Corona-Testzentrum. Ein Schild weist auf die Öffnungszeiten hin.

Das Betreiben von Corona-Teststellen hat sich lange als lukratives Geschäft erwiesen. Möglicherweise hat ein Betreiber aus dem Rhein-Erft-Kreis zu viele Tests abgerechnet.

Die Staatsanwaltschaft in Köln verfolgt einen Anfangsverdacht: Ein Betreiber mehrerer Corona-Teststellen im Rhein-Erft-Kreis soll es bei den Abrechnungen nicht so genau genommen haben.

Die Staatsanwaltschaft Köln ermittelt gegen den Betreiber mehrerer Corona-Testzentren im Rhein-Erft-Kreis. Es besteht der Anfangsverdacht des Abrechnungsbetrugs. Dies bestätige Staatsanwältin Stephanie Beller auf Anfrage unserer Redaktion. Ob es sich um denselben Betreiber handelt, den die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO)   genauer unter die Lupe genommen hat,   konnte sie mit Hinweis auf den Datenschutz nicht sagen.

Kassenärztliche Vereinigung überprüft Anbieter mit Sitz in Kerpen

Nachdem es zu Jahresbeginn Hinweise auf mehrere Fälle gegeben hatte, bei denen Betreiber von Testzentren überhöhte Rechnungen erstellt hatten, überprüft die KVNO die durch die Corona-Testzentren abgerechneten Bürgertestungen. Zu denen gehört offenbar die Implura Medical GmbH in Kerpen.

Ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein hatte in der Vorwoche auf Anfrage mitgeteilt, dass „im Zusammenhang mit dem genannten Teststellen-Betreiber aktuell eine umfängliche Abrechnungsprüfung auf Grundlage der geltenden Testverordnung läuft. Die Ergebnisse bleiben abzuwarten.“

Die Implura Medical GmbH hatte zuvor in Facebook-Gruppen angekündigt, seine Testzentren bis zum Jahresende zu schließen. Sie befinden sich in Bedburg, Kaster, Bergheim, Quadrath-Ichendorf, Hürth und im benachbarten Rommerskirchen.

Razzia wegen Subventionsbetrug auch in Frechen

Als Grund nannte das Unternehmen ausbleibende oder deutlich zeitverzögert eintreffende Zahlungen der KVNO seit März dieses Jahres. Die Kreisverwaltung sieht trotz der Schließung der Implura-Testzentren keine Engpässe bei den Bürgertests: Die flächendeckende Versorgung mit Testangeboten sei auch über Apotheken und Ärzte sichergestellt.

In einem anderen Zusammenhang ermitteln Behörden ebenfalls gegen Betreiber von Testzentren. Im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens wegen Subventionsbetrugs wurden am Dienstag deutschlandweit Razzien durchgeführt – unter anderem auch in Frechen. Die Ermittlungen richten sich in NRW gegen vier Beschuldigte. Es geht es um Betrug in Zusammenhang mit den Corona-Hilfen.


Die aktuellen Corona-Zahlen im Vergleich zur Vorwoche

  • Bedburg 183 (199)
  • Bergheim 472 (594)
  • Brühl 389 (416)
  • Elsdorf 187 (181)
  • Erftstadt 375 (406)
  • Frechen 381 (381)
  • Hürth 520 (498)
  • Kerpen 607 (590)
  • Pulheim 502 (529)
  • Wesseling 284 (285)

Die Zahl der Todesfälle liegt bei 642 (vor einer Woche 637). Die Inzidenz lag am Freitag, 25. November, bei 264,3 (297,3).

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