StrukturwandelKritik an geplantem Kanal zwischen Inde- und Hambachsee

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Auf dem Foto sind die Landräte der Kreise Düren und Rhein-Erft, Wolfgang Spelthahn und Frank Rock, und einige Bürgermeister zu sehen. Im Hintergrund ist Tagebau zu sehen.

Die Landräte der Kreise Düren und Rhein-Erft, Wolfgang Spelthahn und Frank Rock, stellten mit Bürgermeistern das Projekt eines Kanals zwischen Inde- und Hambachsee vor.

Die Freien Wähler im Bergheimer Kreistag halten das Projekt wegen des Klimawandels für fraglich. Auch wegen der Kosten.

In puncto Seeverbindung sind sich die Landräte aus Rhein-Erft und Düren seit Monaten einig. Jetzt wird das Vorhaben konkreter: Frank Rock und Wolfgang Spelthahn wollen mit einer Studie prüfen, wie sich die geplanten Tagebauseen Inde- und Hambachsee miteinander verbinden lassen. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung haben beide Landräte unterzeichnet. Nicht alle Kreistagsfraktionen in Rhein-Erft sind damit einverstanden.

Laut Kreisverwaltung soll mit der Studie nicht nur geprüft werden, wie realistisch eine Seeverbindung zwischen den Tagebauseen ist. Mit ihr werde etwa identifiziert, welche Flächen im Regionalplan für die Verbindung reserviert werden müssten. „Vorsichtige Aussagen“ sollen auch über die mögliche regionale Wertschöpfungseffekte und die Aufwertung von Lebens- und Wohnqualität durch die Seeverbindung getroffen werden, heißt es im Kooperationsvertrag.

Freie Wähler kritisieren das Projekt angesichts des Klimawandels

Die Hauptarbeit übernimmt der Kreis Düren. Er leitet das Ausschreibungsverfahren und die Auftragsvergabe. Eine Markterkundung hat bereits stattgefunden. Zwei Planungsbüros schätzen die Kosten einer Machbarkeitsstudie auf 140.000 Euro. Der Rhein-Erft-Kreis übernimmt davon 30.000 Euro.

Nicht alle Kreistagsfraktionen in Rhein-Erft sind zufrieden mit den Plänen der Landräte. Kritik kommt von den Freien Wählern. Wenn er sich unter den 25- bis 35-Jährigen in der Region umhöre, die in der Industrie arbeiten, so erfahre er, dass sie Zukunftsängste hätten, sagt Karl Heinz Spielmanns, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler Rhein-Erft. „Visionäre Bilder von Segelschiffen auf Kanälen, welche Tagebaurestseen verbinden, treffen da zu Recht auf Unverständnis.“ Auch wegen des Klimawandels und möglicher Trockenzeiten halte er die Pläne für fraglich. Kritisch sehen die Freien Wähler auch die Kosten der Machbarkeitsstudie.

Schon im April 2022 haben die Landräte eine Absichtserklärung am Indemann unterzeichnet. In ihr erklären die beiden Kreise, verschiedene Kommunen und Institutionen eine Seeverbindung zwischen Inde- und Hambachsee zu ihrem Ziel.

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