Gerade erst aufgestelltNeue Blitzer für 600.000 Euro in Rhein-Erft schon demoliert

Lesezeit 2 Minuten
Das Foto zeigt die demolierte Lasermessanlage in Hürth. Ein Lkw passiert die Stelle.

Der gerade erst aufgestellte Blitzer an der Ortsumgehungsstraße Hermülheim (B265n) kurz hinter der Einmündung der Winterstraße in Fahrtrichtung Erftstadt wurde bereits demoliert.

Sie haben 600.000 Euro gekostet, wurden gerade erst eingebaut. Noch sind die Lasermessanlagen nicht in Betrieb, aber schon drei wurden demoliert.

Erst kürzlich sind neun neue Lasermessanlagen im Kreis installiert worden – schon sind drei von ihnen nicht mehr funktionstüchtig. Die Glasflächen, hinter denen sich die Kameras befinden, wurden mit Farbe beschmiert, in Hürth an der B 265n ist das Glas zudem zertrümmert. Möglicherweise ist ein schwerer oder spitzer Gegenstand dagegen geworfen worden. Die beiden anderen Anlagen stehen in Erftstadt-Köttingen und an der Aachener Straße in Frechen.

Die Kreisverwaltung hat nach Angaben ihres Sprechers Thomas Schweinsburg prompt reagiert: „Wir haben die Polizei involviert und Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet. Um die betroffenen Anlagen schnellstmöglich wieder in Betrieb nehmen zu können, laufen bereits entsprechende Reinigungsmaßnahmen.“

Die Messanlagen spielen eine essenzielle Rolle für die Verkehrssicherheit in unserer Region
Thomas Schweinsburg

Auch die zersplitterten Scheiben in Hürth sollen schnellstmöglich ersetzt werden. Dies sei insbesondere deshalb wichtig, da diese Messanlagen „eine essenzielle Rolle für die Verkehrssicherheit in unserer Region spielen“. Sie dienen nach Angaben von Schweinsburg nicht nur der Überwachung der Geschwindigkeitsbegrenzungen, „sondern fördern auch eine allgemeine Sensibilisierung der Fahrer, was schließlich zu sichereren Straßen für alle beiträgt“.

Noch sind die neuen Lasermessanlagen, die in den vergangenen beiden Wochen aufgebaut worden sind, nicht im Betrieb. Die Herstellerfirma muss ergänzende Arbeiten vornehmen, sagte der Sprecher des Kreises.

Die neuen Messanlagen kosteten den Rhein-Erft-Kreis rund 600.000 Euro

Die Neuanschaffung der zehn neuen, fest installierten Lasermessanlagen und vier mobilen Geräten kostete rund 600.000 Euro. Sie wurde erforderlich, weil der Hersteller der bisherigen stationären Anlagen die Produktion dieser Geräte eingestellt hat. Somit konnten auch die alten Gehäuse und Kameras nicht mehr repariert, gewartet und geeicht werden.

„Somit können diese Geräte spätestens zum 31. Dezember 2024 nicht mehr eingesetzt werden. Reparaturen konnten nur bis zum 31. März 2023 durchgeführt werden, seitdem ist, wenn überhaupt, nur noch eine eingeschränkte Reparatur der eingesetzten Kamera und des Gehäuses möglich, vorausgesetzt die entsprechenden Ersatzteile sind vorrätig oder können noch beschafft werden“, hieß es dazu vonseiten der Kreisverwaltung. Die Politiker stimmten im Februar 2023 der Investition zu.

Je zwei Standorte in Frechen, Pulheim und Kerpen

Nach und nach sollen die zehn bisherigen Anlagen im Kreisgebiet abgebaut werden, heißt es. Und: Die Messtechnologie habe sich in den vergangenen Jahren enorm weiterentwickelt. Bildqualität, Messgenauigkeit und Fehlerquote sind bei den laserbasierten Messsystemen kontinuierlich verbessert worden und haben die bisher genutzten Messsysteme technisch überholt.

Das sind die Standorte der neuen Lasermessanlagen: Brühl, Römerstraße (in beide Fahrtrichtungen), Erftstadt-Köttingen, Frechen-Königsdorf (Aachener Straße),   Frechen-Neufreimersdorf (in beide Fahrtrichtungen), Pulheim , B 59 (folgt im 1. Quartal 2024), Kerpen-Horrem (L361), Kerpen-Horrem (Schiefbahn), Pulheim-Geyen, Wesseling-Berzdorf (in beide Fahrtrichtungen) und  Hürth, Ortsumgehung B 265 n.

KStA abonnieren