Von der Basis war Dr. Monika Mertens ausgebootet worden. Die Kreistagsfraktion ermöglichte ihr dennoch einen Spitzenposten.
WirtschaftsförderungGrüne aus Wesseling auf Umwegen zum Aufsichtsratsvorsitz

Susanne Kayser-Dobiey (Mitte) gratuliert Harald Könen und Dr. Monika Mertens.
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Obwohl die Kreistagswahlen das politische Gefüge im Rhein-Erft-Kreis ein Stück weit verschoben haben, sitzen dem Aufsichtsrat der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) des Rhein-Erft-Kreises die bekannten Köpfe vor. Beides Vertreter von Parteien, die im September fast zehn Prozent der Stimmen verloren hatten. In der ersten Sitzung des Gremiums wurde die ehemalige Kreistagsabgeordnete Dr. Monika Mertens (Grüne) aus Wesseling einstimmig als Vorsitzende bestätigt. Harald Könen (SPD) aus Elsdorf wurde als ihr Stellvertreter bestätigt.
Dass Mertens für weitere fünf Jahre über die Geschicke der Wirtschaftsförderung wachen würde, war nicht unbedingt zu erwarten. Die Diplom-Volkswirtin war im Mai bei der Aufstellung des Personaltableaus für die Kreistagswahl von ihrer eigenen Partei ausgebootet worden. Ein Platz im Kreistag in Bergheim war der Frau, die fünf Jahre zuvor noch über Listenplatz 7 sicher in das Gremium eingezogen war, somit verwehrt. Da die Grünen-Fraktion sie aber als Sachkundige Bürgerin für einige Ausschüsse benannte, konnte sie abermals für den Chefposten im Aufsichtsrat kandidieren.
Könen (SPD) ist in Elsdorf stellvertretender Bürgermeister
In einer Mitteilung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft heißt es, Mertens und Könne hätten ihre Ämter in den vergangenen Jahren mit hoher fachlicher Kompetenz und großer Verlässlichkeit ausgeübt. Die Wiederwahl stehe für Kontinuität „und eine stabile, vertrauensvolle Zusammenarbeit im Gremium“.
SPD-Mann Könen ist in Elsdorf stellvertretender Bürgermeister. Im Stadtrat ist seine Partei Juniorpartner der CDU mit Bürgermeister Andreas Heller. Der hatte bei Wahl im September leichtes Spiel, weil die SPD wie schon 2020 auf einen eigenen Kandidaten verzichtete.

Thomas Okos bleibt Vorsitzender der Gesellschafterversammlung.
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In der Gesellschafterversammlung der WFG standen ebenfalls Neuwahlen an. Und die bescherten dem Frechener Landtagsabgeordneten Thomas Okos ein Erfolgserlebnis. Der Christdemokrat wurde erneut zum Vorsitzenden des Gremiums gewählt, das er bereits seit 2015 führt. Ismail Celik aus Wesseling war erstmalig zum Stellvertreter gewählt worden. Er ist Vorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) der CDU im Rhein-Erft-Kreis.
Okos hatte bei der Kommunalwahl sein Direktmandat verloren; zudem haben dem Frechener CDU-Chef Teile seiner Partei den missglückten Wahlkampf ums Bürgermeisteramt angelastet. CDU-Mann Gerd Koslowski war in der Stichwahl an Uwe Tietz (SPD) gescheitert.

