Sanierung der Straßen und Ausbau der Sportplätze auf der Agenda von Guido Vierkötter. SPD konnte ihre Wähler nicht mobilisieren.
111 Stimmen brachten den SiegGuido Vierkötter löst Nicole Berka als Bürgermeisterin in Neunkirchen-Seelscheid ab

Wahlsieger Guido Vierkötter mit seiner Frau Meike auf der Wahlparty im Rathaus von Neunkirchen-Seelscheid.
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Guido Vierkötter (CDU) heißt der neue Bürgermeister in Neukirchen-Belegeid. 111 Stimmen mehr konnte er nach der ersten Auszählung aller Wahlbezirke gegenüber der Amtsinhaberin Nicole Berka (SPD) für sich verbuchen. 50,63 Prozent gegenüber 49,37 Prozent – so das Ergebnis in Prozenten. Es war ein emotionaler Wahlabend. Bei der Auszählung der Wahlbezirke ging es hin und her. Mal führte Vierkötter, mal Berka.
Mit seiner Frau Meike und seinem Sohn kam er nach der Wahl ins Rathaus, seine Parteifreunde der CDU gratulierten ihm überschwänglich. „Es waren sehr intensive Tage bis zur Stichwahl, ich möchte mich vor allem bei meinem Team für die engagierte Unterstützung bedanken“, betonte Vierkötter im Gespräch mit der Redaktion. Jetzt müssten alle erst einmal kräftig durchatmen und dann gehe es an die Arbeit. Für ihn stehen jetzt Dinge an, die „in den letzten Jahren in der Gemeinde einfach vernachlässigt worden sind.“ Dazu gehören für ihn der „Ausbau der Sportplätze, die Sanierung der Straßen und dass die weißen Flecken auf der Landkarte in der Kommune beim Internet endlich verschwinden.“
In Neunkirchen-Seelscheid sitzt nun Guido Vierkötter auf dem Stuhl des Bürgermeisters
Nicole Berka räumte ihre knappe Niederlage ein und verabschiedete sich persönlich von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen aus dem Rathaus, die zur offiziellen Wahlparty gekommen waren. „Ich kann auf eine gute Zeit als Bürgermeisterin zurückblicken“, betonte sie in ihrer Abschiedsrede. Sie habe noch keinen Plan B, wie es beruflich nach der Wahl weitergehe.
Nun müsste erst einmal die Amtsübergabe bis Ende Oktober vorbereitet werden. „Ich habe während meiner 11-jährigen Amtszeit rund 30 Millionen Euro Fördermittel in unsere Gemeinde geholt“, sagte sie rückblickend im Gespräch mit der Redaktion. Die kommenden fünf Jahre seien für ihren Nachfolger aufgrund der knappen Kassen nicht einfach. Vor allem die maroden Straßen müssten dringend saniert werden.

Spannend bis zum Schluss: Nicole Berka aus Neunkirchen-Seelscheid betrachtet das knappe Ergebnis zur Bürgermeisterwahl.
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Berka musste diesmal in die Stichwahl, weil es im ersten Anlauf nicht genügt hatte. „Es war klar, dass sich durch den dritten Kandidaten aus den Reihen der AfD die Kräfteverhältnisse verrücken würden“, sagte Berka noch am Wahlabend am 14. September 2025. Sie erreichte 46,08 Prozent, ihr Herausforderer Guido Vierkötter von der CDU kam auf 40,39 Prozent.
Die SPD konnte zur Stichwahl ums Bürgermeisteramt Wähler nicht mobilisieren
Der frühere SPD-Fraktionschef Peter Schmitz sieht einen Grund für das knappe Ergebnis. „Bei Stichwahlen war es schon immer so, dass es der CDU gelingt, ihre Wähler zu mobilisieren, die SPD tut sich da schwer“, so der 75-Jährige in seiner ersten Analyse. Da war Nicole Berka schon auf dem Weg zu ihrer Familie. „In den elf Jahren meiner Amtszeit habe ich geheiratet und zwei Kinder bekommen. Ich habe jetzt endlich Zeit, mich darum zu kümmern“, sagte sie.
Kommunalwahl 2025: So hat Neunkirchen-Seelscheid gewählt
Hier können Sie am Abend der Stichwahl (28. September) die Ergebnisse der Bürgermeisterwahl live mitverfolgen. Sobald die ersten Ergebnisse ausgezählt sind, können Sie in unserer NRW-Übersichtskarte sehen, wie Ihr Kreis abgestimmt hat. Die Ergebnisse des ersten Wahlgangs in Neunkirchen-Seelscheid finden Sie hier: ▶ Ergebnisse Neunkirchen-Seelscheid.