Thurn-InsolvenzMitarbeiter demonstrieren für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze

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Die Belegschaft des Waschmittelherstellers Thurn geht am Dienstag für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze auf die Straße.

Neunkirchen-Seelscheid – Um für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze zu kämpfen, sind 150 Mitarbeiter der Firma Thurn und Angehörige am Dienstag auf die Straße gegangen. Mit Tränen in den Augen schilderte Laborantin Irene Gaevskij, wie wichtig die Firma Thurn mit ihren 130 Arbeitsplätzen für die Region sei. Ganze Familien arbeiteten dort.

Mit der Gesamtschule in Neunkirchen gebe es ein Projekt, bei dem die Schüler im Labor der Firma Zugang zum Thema Chemie bekämen. „Alle reden davon, dass sich die Jugend kaum für Naturwissenschaften interessiert. Bei uns finden sie einen Zugang dazu. Soll auch das jetzt alles vorbei sein?“

Gemeinsam zogen die Demonstranten vom Firmensitz zum Rathaus. Dort übergaben sie an Kämmerer Johannes Hagen eine Petition mit mehr als 600 Unterschriften.

Auch die Gemeinde wünscht sich den Weiterbetrieb

Hagen ist Vorstand im gemeinsamen kommunalen Unternehmen (GKU) mit Much, das das Gelände gekauft hat, auf dem sich die Fabrikationshallen von Thurn befinden. Ein Investor möchte die insolvente Firma nun übernehmen. Die GKU ist zurzeit jedoch noch nicht bereit, ihm einen langjährigen Pachtvertrag anzubieten, den der Investor als Sicherheit fordert.

Auf einer Pressekonferenz vor der Demonstration machte Hagen jedoch Hoffnung. Der Weiterbetrieb von Thurn sei ein Wunsch der Gemeinde. „Ich gehe davon aus, dass wir eine Lösung finden werden.“

Das freute auch Georg Schulte, der seit 2004 die Kantine dort gepachtet hat. Mit einem weiteren Unternehmen würden dort täglich 2000 Essen für die Kitas und Schulen in der Gemeinde gekocht. „Wenn Thurn schließen muss, dann müssen auch wir zumachen. Damit sind auch unsere 35 Angestellten arbeitslos.

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