„Worst-Case-Szenario“ als GrenzeBonner Beethovenhalle kostet bis zu 166 Millionen

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„Im schlimmsten Fall“ noch einmal deutlich teuerer als im Mai geschätzt, als dieses Foto von der Beethovenhalle entstand, wird die Instandsetzung des Gemäuers.

„Im schlimmsten Fall“ noch einmal deutlich teuerer als im Mai geschätzt, als dieses Foto von der Beethovenhalle entstand, wird die Instandsetzung des Gemäuers.

Bonn – Die Modernisierung und Instandsetzung der Beethovenhalle, die ursprünglich mal für rund 60 Millionen Euro erledigt werden sollte, könnte „im schlimmsten Fall“ 166,2 Millionen Euro (inklusive Umsatzsteuer) kosten. Das teilte die Stadt am Freitag mit. Seit Monaten macht das denkmalgeschützte Gemäuer wegen Überraschungen, Verzögerungen und Kostensteigerungen Schlagzeilen.

„Diese durch den Projektsteuerer ermittelte Zahl entspricht weitestgehend einer durch den Objektplaner eigenständig vorgenommenen Prognose. Die Stadtverwaltung schätzt die Kostenprognose daher im Ergebnis als valide ein und wird mit dieser Zahl für die Zukunft als Worst-Case-Szenario beziehungsweise Kostenobergrenze arbeiten“, erläutert die Stadtverwaltung in einer Mitteilungsvorlage für den Projektbeirat Beethovenhalle (2. Juli), den Rat (4. Juli) und den Betriebsausschuss SGB (10. Juli).

Bisher bekannte Kosten rund 103,4 Millionen Euro

Bisher hat der Rat der Stadt Bonn ein Gesamtbudget von rund 90,28 Millionen Euro brutto (inklusive anteiliger Umsatzsteuer) freigegeben. Nach Berechnungen des Projektsteuerers beträgt die Summe aller erfassten und bisher bekannten Kosten rund 103,4 Millionen Euro netto. Hinzu kämen Aufschläge für verschiedene Risiken. In der Summe komme es zu einem Worst-Case-Szenario von 166,2 Millionen Euro brutto. Gegenüber der letzten Kostenschätzung von Mai 2019, die bei 119,1 Millionen Euro brutto gelegen hatte, eine Erhöhung um 47,1 Millionen Euro.

Die Stadt hat „nach Abstimmung mit ihren juristischen Beratern und nach intensiver Abwägung der Chancen und Risiken“ entschieden, dem Objektplaner nicht zu kündigen, weil dies hinsichtlich der Termine und Kosten zu unkalkulierbaren Risiken führen würde. Auch an dem Projektsteuerer hält die Stadt derzeit fest. Sie will zur Verstärkung ein weiteres Ingenieurbüro und eine erfahrene Bauingenieurin einbinden.

Mit Blick auf den Fertigstellungstermin könne man zurzeit keine sichere Prognose nennen, da kein belastbarer Terminplan vorliege. Nach vorläufiger Einschätzung der Projektsteuerung werde eine Fertigstellung nicht vor Mitte 2022 erfolgen – dann ist das Beethoven-Jubiläum 2020 längst Geschichte. Ursprünglich war das Jahr 2018 für die Fertigstellung anvisiert worden. (csc)

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