Corona in Rhein-SiegKarnevalsgesellschaften entwerfen Orden zur Pandemie

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Session Karneval

Auf große Ordensjagd – wie dieser Jeck in einer vergangenen Session – wird man 2021 nicht gehen können. Aber trotzdem gibt es bei einigen Karnevalsgesellschaften im Kreis Karnevalsorden.

Rhein-Sieg-Kreis – „Wir werden sie verteilen, in welcher Form auch immer“, sagt Vorsitzender Lothar Peukert. Rolf Schmidt, der die Orden der KG Schladern in Handarbeit fertigt, muss das zinnerne Entchen mit der Narrenkappe also nicht wieder einschmelzen. Ein Aufbewahren für die nächste Session wäre wegen der Jahreszahl keine Alternative gewesen.

KGs verzichten komplett auf Karneval

Für die Alte Große Uckerather KG Remm-Flemm stellt sich die Ordensfrage indes nicht. Schon im Mai, erklärt Barbara Wetzels, habe man entschieden, keine Tollitäten zu proklamieren und auf Orden zu verzichten. Auch die KG „Quer durch de Waat“, die an der Reihe ist, das Hennefer Prinzenpaar zu stellen und nun erst 2022 zum Zuge kommt, trat rechtzeitig auf die Bremse. „Wir haben Entwürfe, hatten aber noch nicht bestellt“, sagt Vorsitzender Dieter Hombücher. Um das Inkognito der Tollitäten in spe zu wahren, ist der Entwurf jetzt Geheimsache, da er viel über das Paar verrät.

Andere Vereine haben Corona zum Thema ihrer Orden oder Anstecker gemacht. Der Clown der Troisdorfer Narrenzunft im Arztkittel schaut in die Covid-19-Kristallkugel; beim Festausschuss Troisdorfer Karneval wurde das Virus zum Kappen-Bömmelchen. „Trotz Corona – jeck bliev jeck“ steht auf der Fahne des Herzilein-Männchens, das Elferratsmitgliedern und Senatoren der 1. Hennefer KG in Nikolaustütchen nach Hause gebracht wurde, wie Vorsitzender Michael Marx berichtet.

Orden gesucht Gesellschaften und Vereine, die ihren Orden – ob mit oder ohne Corona-Bezug – in dieser Zeitung vorstellen wollen, können ein Bild nebst Beschreibung einsenden. redaktion.rhein-sieg@ksta-kr.de

Die Hennefer Stadtsoldaten widmen ihrer Regimentskapelle einen Orden zum jecken Jubiläum (zweimal elf Jahre). Die Musiker halten sich an die Corona-Regeln, es spielt „mit Abstand das beste Team“ und braut im Fass den Trank für Zusammenhalt und Sicherheit. Und der Frosch mit der Maske der KG Grün-Weiß Bergheim ist mitnichten eine Edgar-Wallace-Reminiszenz, sondern mit zwei weiteren Pandemie-Requisiten – Desinfektionsmittel und Klopapierrolle – ausgestattet.

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Nicht von ungefähr hat der Ortsring Birk ein grünes Ordensband gewählt. Die Farbe stehe für die Hoffnung, sagt Vorsitzender Hubert Müller. Der Orden, den er mit dem Spruch „Mir stonn zosamme“ versehen hat, sei in dieser „stillen Session“ mehr ein Glücksbringer als eine karnevalistische Auszeichnung.

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