Siegtal-Gymnasium in EitorfFast 50 Jahre verschollener Schulfilm wieder aufgetaucht

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Film bietet Einblicke in den Unterricht, ins Schwimmbad, in das Lehrerzimmer und das Foyer. 

Eitorf – „Mensch, da war doch mal was.“ Immer wieder brodelten Gerüchte beim Abiturjahrgang 1976 vom Siegtal-Gymnasium in Eitorf hoch. Wo war der Film über die Schule, den ihr Mitschüler Matthias Noack, Mitglied der Schülermitverwaltung (SMV), im Jahr 1973 über die Schule gedreht hatte?

Beinahe ein halbes Jahrhundert blieb das Werk verschollen. Auch Noack selbst, damals zuständig für Kamera, Ton und Schnitt, wusste nicht, was mit dem Film, der nie gezeigt wurde, geschehen war. Vor einiger Zeit dann tauchte das Werk, gedreht mit einer Super-8-Kamera, schließlich bei seinem Vater wieder auf.

Siegtal-Gymnasium: Verschollener Film wurde gemeinsam geschaut

Weil Noack beim Stufentreffen nicht dabei sein konnte, brachte sein ehemaliger Mitschüler Martin Overberg den mittlerweile digitalisierten Film mit zum Treffen. Nach Begrüßung mit großem Hallo in der Aula im Leonardo, dem naturwissenschaftlichen Zentrum der Schule, erwarteten 22 Ehemalige mit Spannung Overbergs „Film ab“.

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Der Film tauchte zum Klassentreffen wieder auf.

Die Kunde vom Auftauchen des verschollen geglaubten Films hatte längst die Runde gemacht. Nicht aufgetaucht war allerdings die Tonspur, die vom Film getrennt aufgenommen worden war.

Eitorf: 20-minütige Film zeigt einen Rundgang durchs Siegtal-Gymnasium

Der Filmvorspann zeigte bei der Vorführung an, wer der Original-Sprecher gewesen war: der damalige Junglehrer Werner Wiater. Als 26-Jähriger unterrichtete er Französisch, katholische Religion und erstmals auch Erziehungswissenschaften an der Schule.

Der heute emeritierte Ordinarius für Schulpädagogik versah den Film auch heute mit Ton, indem er ihn bei der Vorführung kommentierte. Mit seiner Frau reiste er aus Augsburg zum Treffen an. Weniger weit hatte es die damalige Biologie-Lehrerin Bärbel Dreuw, die in der Gegend geblieben ist.

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Der 20-minütige Film zeigt einen Rundgang durchs damals hochmoderne Schulgebäude „Am Eichelkamp“, das fünf Jahre vorher errichtet worden war. Wiater konnte aufklären, warum der Film überhaupt gedreht worden war: „Der Film ist nicht im Auftrag der Schule entstanden, die Idee, die Schule mit einem Film vorzustellen, kam aus der SMV, Veit Werner.“

Schulvideo: Verewigt sind Szenen aus dem Chemie- und Physikunterricht

Hintergrund sei die Konkurrenzsituation um neue Schüler der geburtenstarken Jahrgänge mit dem Herchener und dem Hennefer Gymnasium gewesen. Gezeigt wird das Siegtal-Gymnasium von außen, bevor es ins Lehrerzimmer geht, wo das Kollegium einzeln vorgestellt wird. Den Überblick im Atrium behielt Hausmeister Hüsson im Auge.

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Der Film war fast ein halbes Jahrhundert verschollen.

Verewigt sind Szenen aus dem Chemie- und Physikunterricht. In Letzterem führten die Schüler selbst Experimente durch. Zu Gast war die Kamera auch in einer Unterrichtsstunde bei Wiater, wo gerade das Thema „Nicht alles gefallen lassen“ auf dem Stundenplan stand. Stolz wurden auch Sport- und Schwimmhalle sowie das Sprachlabor vorgestellt.

Siegtal-Gymnasium: Verschollenes Video ist auf Youtube verfügbar

Als Dankeschön, dass sie für die Filmvorführung das Leonardo zur Verfügung gestellt hatte, überreichte Overberg Schulleiterin Dagmar Philipps ein Kästchen mit dem Film auf USB-Stick. Auf Youtube ist er auch zu sehen.

„Ich werde den Film erst einmal dem Kollegium vorstellen“, kündigte sie an. Die Ehemaligen zog es danach in den Schützenhof nach Alzenbach, um dort ihr Wiedersehen gründlich zu bereden.

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