Am Rosbacher FreibadTausende beim Heimspiel-Festival der Rockband „Kärbholz“ in Windeck

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Menschen stehen in einer Menge vor einer Bühne.

3500 Besucher werden täglich beim Kärbholz-festival in Windeck erwartet. (Archivbild)

Tausende Rockfans sind zum Festival der Ruppichterother Band Kärbholz nach Windeck gepilgert. Am Rosbacher Freibad herrscht Ausnahmezustand.

Ausnahmezustand am Rosbacher Freibad: Schon bei der Anfahrt wundert man sich über die zahlreichen Campingwagen, Absperrbänder und vielen Menschen, die alle aus einem Grund für zwei Tage aus ganz Deutschland ins Windecker Ländchen gepilgert sind: Die Ruppichterother Band Kärbholz hat zum Heimspiel eingeladen.

Unter dem Motto „Im Hinterwald ist die Hölle los“ findet ein ganz besonderes Musik-Festival statt. Am Freitag und Samstag spielen jeweils ab dem frühen Nachmittag sechs Deutsch-Rock-Bands von „Herzlos“, „Alarm“ bis „Raubein“ und „Ohrenfeindt“, und an beiden Tagen runden die Gastgeber Kärbholz von 22 bis 0 Uhr das wilde Treiben mit 3500 Festival-Besuchern pro Tag ab.

Europas größte mobile Festival-Bühne steht am Rosbacher Freibad

„Wir haben Europas größte mobile Festival-Bühne hier auf dem Parkplatz stehen“, sind Heiko Bender und Sascha Solbach aus dem Organisationsteam stolz, wie groß das Event mittlerweile geworden ist. Los ging es 2013, als Kärbholz auf der Rosbacher Herbstkirmes im 500-Mann-Zelt aufgetreten waren. Das kam derart gut an, dass sich alle Beteiligten zusammen gesetzt haben, um das Festival ab 2014 auf die Beine zu stellen und stetig weiterzuentwickeln.

Eine Blaskapelle spielt auf einer Festival-Bühne.

Eine Blaskapelle läutete das bunte Treiben am Rosbacher Freibad in Windeck ein.

Das Orga-Team ist aus dem angrenzenden Fußball-Club Spielvereinigung Hurst-Rosbach entstanden. Viele sind mit der Band befreundet. An die 160 Vereinsmitglieder helfen an den Kassen oder beim Zapfdienst und bekommen dafür freien Eintritt, zehn Biermarken und ein Essen. 40 Personen eines externen Sicherheitsdienstes sorgen für einen reibungslosen Ablauf beim Eintritt und beim Camping.

Bis zu 1000 Festival-Fans campen auf den anliegenden Wiesen zwischen Sportplatz und Tennisplatz. Die Plätze sind seit Monaten ausgebucht. Es gibt an die 60 Dixie-Klos. „Wir haben von Anfang an sehr gut mit der Gemeinde und dem Ordnungsamt zusammengearbeitet. Uns war es immer wichtig, dass auch die Region hier was von hat“, fügt Solbach an.

Ticket für das Festivalwochenende in Windeck kostet 49 Euro

An viele ortsansässige Firmen oder Gewerke werden Aufträge verteilt. Der Supermarkt macht das Geschäft des Jahres, und der Apotheke geht das Aspirin aus. „Es gab in all den Jahren hier noch nie eine Prügelei. Es sind nachher zwar alle betrunken, aber Polizei brauchten wir hier noch nie“, fügt Bender an.   Bis zu 15 000 Liter Bier gehen an den zwei Tagen über den Tresen. Aber es gibt auch eine Cocktail-Bar und Imbissstände.

Zwei Männer sitzen an einem Laptop.

In einem kleinen Nebenraum des Sportvereins sitzen die Organisatoren Heiko Bender (links) und Sascha Solbach und managen von hier das Festival.

Die Preise sind moderat: Das 0,3-Liter-Bier kostet drei Euro, das Tagesticket 36 Euro. Für das ganze Wochenende kostet der Eintritt 49 Euro, 10 Euro das Campen, und dann hat man im angrenzenden Freibad tagsüber freien Eintritt.

Um Mitternacht ist dann aber Schluss, alleine schon wegen der Anwohner, so Solbach. Dann könnten die Fans noch ihre Biermärkchen im Hinterwald-Stübchen, einem kleinen Festzelt hinter dem Sportlerheim, aufbrauchen, bevor die meisten in ihre Zelte wanken, um sich auf den nächsten Tag zu freuen.

Kärbholz: Umsatz des Windecker Festivals liegt bei rund 400.000 Euro

Die Organisatoren von der Spielvereinigung Hurst-Rosbach und die Band haben für das Event vor Jahren schon eine GbR gegründet. „Wir mussten das schon alleine aus steuerlichen Gründen. Wir teilen uns den Gewinn“, so Bender, der stolz darauf ist, dass ihre Hälfte in die Platzanlage der Spielvereinigung für Renovierungsmaßnahmen und Anschaffungen verwendet wird. Der Umsatz des gesamten Festivals beträgt rund 400.000 Euro. Es gibt auch immer wieder ein Kontrastprogramm wie gestern zum Auftakt der Auftritt des Bröltaler und Leuscheider Bläserchors.

Mittlerweile gibt es einen großen Merchandising-Stand, und zu Beginn stand das Quartett gestern gegen 14.30 Uhr eine Stunde lang im Bierpils, um kostenlos für die Anhänger Bier zu zapfen. Danach konnte es endlich los gehen mit sieben Stunden Deutsch-Rock.

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