KommentarWeco-Entschuldigung für frauenfeindliche Sprüche kommt viel zu spät

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Eine Verpackung mit Tischfeuerwerk.

Der Eitorfer Feuerwerkhersteller Weco erntet viel Kritik wegen sexistischen Witzen in Tischfeuerwerken. (Symbolbild)

Die Sprüche, die sich im Weco-Tischfeuerwerk befinden, sind niveaulos und herabwürdigend. Rund um Silvester wurde viel diskutiert, ob Feuerwerk noch zeitgemäß ist. Solche Knallbonbon-Sprüche sind es definitiv nicht.

Es ist der Jahreswechsel 2022/2023, und im Tischfeuerwerk für Kinder befinden sich Sprüche, die auch aus dem Jahr 1963 stammen könnten. Auch damals waren sie im Übrigen schon frauenfeindlich und nicht lustig.

Rund um Silvester wird viel diskutiert, ob Feuerwerk überhaupt noch zeitgemäß ist. Solche Knallbonbon-Sprüche sind es definitiv nicht. Die „Witze“ sind einfach nur dumm, niveaulos und herabwürdigend. Weco tut gut daran, sich zu entschuldigen.

Weco kontrollierte die Zettel erst, als sich Kunden empörten

Dass die Dinger weiter im Umlauf bleiben, weil man sie angeblich nicht aussortieren kann, ist genauso Mist wie die Tatsache, dass seit den 60er Jahren niemand auf die Idee kam, mal nachzugucken, was auf den Zetteln eigentlich draufsteht: Sie wurden erst kontrolliert, als es Empörung seitens der Kunden gab.

Und allen, die jetzt meinen, sooo schlimm sei es doch nicht, und irgendwie ganz witzig seien die Dinger ja doch und Frauen, die sich darüber empören, sollten sich mal nicht so aufregen, denen will ich mal eins sagen: Das geht gar nicht!

Im Alltag begegnen Frauen auch heute noch immer wieder dumme Sprüche

Wir leben in einem Zeitalter, in dem Gleichberechtigung selbstverständlich sein sollte, in dem wir uns auf Augenhöhe und mit Respekt begegnen sollten.

Aber im Alltag gibt es immer wieder dumme Sprüche, Blicke, Bemerkungen; und ein Mario Barth füllt die Hallen mit genau solchen Sprüchen wie aus den Weco-Knallbonbons. Und es gibt Männer, die hauen sich auf die Schenkel und fühlen sich überlegen, und es gibt Frauen, die mitlachen, weil sie sich mit dem Unbequemen nicht beschäftigen wollen. Und ich sag’s nochmal: Das geht gar nicht!

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