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Weco in EitorfIm Minutentakt – So kaufen Feuerwerk-Fans Böller im Drive-In

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In der Pufferzone wurden die Auftragszettel der Kunden erstmals überprüft, bevor auf dem Werksgelände die Kartons eingeladen wurden.

In der Pufferzone wurden die Auftragszettel der Kunden erstmals überprüft, bevor auf dem Werksgelände die Kartons eingeladen wurden.

Reibungslos ist der Verkauf der Feuerwerks-Überraschungspakete beim Pyroherstellers Weco in Eitorf am Donnerstag gestartet. Zwei Tage lang können die Fans die vorbestellten Pakete im Werk abholen.   

Die begehrten rechteckigen Kartons sind gut einen Meter lang und 25 mal 25 Zentimeter breit, mit Klebeband verschlossen und wiegen knapp unter 17 Kilogramm. Es handelt sich um die Überraschungspakete des Feuerwerkherstellers Weco aus Eitorf, die Donnerstag und Freitag auf dem Werksgelände zu Tausenden in Autos geladen werden.

Für uns war das ja auch komplettes Neuland
Oliver Gerstmeier, Weco-Pressesprecher

Von dem Trubel vergangener Jahre ist an der Bogestraße und der Wecostraße im Eitorfer Industriegebiet aber nichts mehr zu sehen und zu spüren. Beim letzten Werksverkauf vor der Pandemie vor drei Jahren, 2019, stellten sich wie etliche Jahre zuvor noch Tausende Feuerwerk-Fans an, standen zum Teil mehr als 30 Stunden vor den Werkstoren und feierten das Ereignis mit Lagerfeuer, Aufputsch-Getränken und Erfahrungsaustausch.

Die Logistik-Abteilung der Pyrotechnik-Fabrik aus Eitorf hat derweil eine Meisterleistung abgeliefert. Alles läuft völlig ruhig und reibungslos ab. Es gibt keine größeren Schlangen. Nur vereinzelt sieht man an diesen Tagen Autos mit ungewöhnlichen Kennzeichen das Siegtal hinauf und hinunter fahren: „BC“ für Bieberach, „GOH“ für Goarshausen oder „H“ für Hannover.

40 Weco-Mitarbeiter bedienen die Kunden

Gleich hinter dem Haupteingang von Weco ist auf dem Parkplatz an der Bogestraße eine Pufferzone eingerichtet. Bereits hier werden die QR-Codes für die Pakete automatisiert, die am 28. November innerhalb weniger Stunden über den Online-Shop verkauft worden waren. Auch hier geht alles rasend schnell.

Rund 40 Weco-Mitarbeiter stehen parat, scannen entweder einen Ausdruck des QR-Codes, oder der Fahrer hält sein Mobilgerät an die Scanner. Der Kofferraum ist schon geöffnet, gemeinsam werden entweder ein, zwei oder drei der begehrten Pakete eingeladen – nach nicht einmal einer Minute macht sich der Käufer schon wieder auf die Heimreise.

„Wir haben den Kunden vorher die Maße der Pakete durchgegeben und empfohlen, die Rückbank umzuklappen“, erklärt Weco-Pressesprecher Oliver Gerstmeier. Etwa 40 Prozent hätten sich für drei Pakete á 50 Euro entschieden, rund 20 Prozent der Interessenten hätten auch mit nur Paket das Werksgelände verlassen.

Beim Online-Kauf konnten die Kunden sich für ein Zeitfenster entscheiden. „Wir haben in den Zeitfenstern pro 15 Minuten bis zu 50 Autos zugelassen“, berichtete Gerstmeier, der sich begeistert zeigt, wie ruhig es auf dem Gelände zu geht. Nur morgens beim Start gegen 7 Uhr standen vielleicht 40 Autos in der Pufferzone.

So sieht Gerstmeier voraussichtlich noch Luft nach oben: „Für uns war das ja auch komplettes Neuland.“ Das Eitorfer Ordnungsamt und die Bezirksregierung hatten nach Absprachen im Vorfeld den Verkauf genehmigt. Und so lassen manche Kunden bei dem kurzen Besuch auf dem Gelände sogar das Auto laufen und werden mit einem Banner: „Du bist der Knaller“ verabschiedet. Darin dankt die Firma nach für sie zwei düsteren Jahreswechseln für die Treue und wünscht „viel Spaß mit den Ü-Paketen“, die den Himmel in der Silvesternacht zum Leuchten bringen sollen.

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