Markt im Advent30 Künstler stellen in der Hennefer Meys Fabrik aus

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Sigrid Klein empfing im Foyer der Meys Fabrik die Gäste mit ihrer Acrylmalerein zur Ausstellung „Kunst und mehr“.

Sigrid Klein empfing im Foyer der Meys Fabrik die Gäste mit ihren Acrylmalereien zur Ausstellung „Kunst und mehr“.

Der Künstlertreff Hennef verwandelte die gute Stube der Stadt in ein überbordendes Museum auf Zeit. Viele Besucherinnen und Besucher fanden Weihnachtsgeschenke.

Das eher schlichte Foyer der Meys Fabrik hatte sich am Wochenende über Nacht in eine schillernde Galerie verwandelt. In Petersburger Hängung reihten sich Gemälde an Gemälde, in unterschiedlichsten Techniken und Materialien. Im großen Saal setzte sich diese opulente Schau fort. So hing in der einen Ecke fotorealistische Industrieästhetik von Hartmut Arnds, präsentierte Halina Enbrecht schräg gegenüber abstrakte Malerei. 

Der Künstlertreff organisierte seine Ausstellung unter dem Titel „Kunst und mehr – Markt im Advent“ zum vierten Mal am zweiten Adventswochenende, lediglich unterbrochen durch Corona. Neben den Mitgliedern waren befreundete Künstler und Kunsthandwerker angereist. Immerhin 30 Aussteller kamen, um neben ambitionierter Kunst auch Kleinigkeiten für den Gabentisch an Mann und Frau zu bringen.

U-Shi Novotny-Schmandt zeigte ihre Raku-Arbeiten, Skulpturen von Paaren oder Einzelfiguren.

U-Shi Novotny-Schmandt zeigte ihre Raku-Arbeiten, Skulpturen von Paaren oder Einzelfiguren.

Vizebürgermeister Thomas Wallau eröffnete für den verhinderten Schirmherrn, Bürgermeister Mario Dahm. Auch die Sprecherin der Initiative, Ulrike Biermann, musste passen. Für sie richtete ihre Mitstreiterin U-Shi Novotny-Schmandt das Wort ans Publikum. Anschließend improvisierte Bernd Immel auf dem Flügel zu den Bildern. 

Es sind mehr Aussteller und eine größere Auswahl als jemals zuvor
U-Shi Novotny-Schmandt, Sprecherin des Künstlertreffs Hennef

Denn Malerei war eindeutig der Schwerpunkt, wie Novotny-Schmandt erklärte. „Wir haben eine schöne Mischung mit einem vielfältigen Angebot“, sagte sie. „Es sind mehr Aussteller und eine größere Auswahl als jemals zuvor.“ Dazu passten durchaus die Naturseifen von Yvonne Bernhardt oder die ausgefallenen Kleidungsstücke von Susanne Sturm.

Die Sprecherin selbst hatte sich auf Raku-Keramik, eine japanische Technik, verlegt. Kleine Skulpturen zeigte sie, aber auch Perlen für Halsketten. Die hatte sie auf einen Ständer mit Holzfuß aufgefädelt. Eine Besucherin war davon so angetan, dass sie es gleich im Ganzen als Objekt erwarb. Doch auch mit ihren anderen Arbeiten, unter anderem Gefäßen, war sie erfolgreich.

Die „Trilogie“ von Regina Barthel, im Vordergrund, ist wie ihre anderen Arbeiten mit der Nähmaschine gezeichnet.

Die „Trilogie“ von Regina Barthel (im Vordergrund) ist wie ihre anderen Arbeiten mit der Nähmaschine gezeichnet.

Sigrid Klein empfing die Besucher am Eingang mit ihrer Acrylmalerei. Dazu hatte sie ein Tischlein aufgestellt mit bemalten Steinen. Die verkaufte sie gut, der komplette Erlös geht an das Sibilla-Hospiz. Für den zweiten Tag benötigte sie gar Nachschub. Sie freute sich, auch wenn sie ihre eigenen Sachen nicht so gut los wurde.

Gegenüber hatte Elke Seidel ein Bild ausgehängt, das sie für eine ägyptische Familie verkaufen will. „Das sind zwei Liebende, der Baum, in dem sie stehen, verbindet Himmel und Erde“, erklärte sie ihr Werk. Die Mutter der drei sieben bis 14 Jahre alten Kinder sei gestorben, nun fehlten 1000 Euro Schulgeld. Seidel will zumindest einen Teil davon aufbringen.

Der Hennefer Künstlertreff spendet den Erlös aus dem Buffetverkauf

Der Künstlertreff hat darüber hinaus eine Spende in Vorbereitung. Das gut bestückte Buffet nutzen die Besucherinnen und Besucher gerne, um sich nach dem Rundgang zu stärken und noch ein bisschen zu plaudern. Der Reinerlös der gestifteten Kuchen und Speisen geht an einen wohltätigen Zweck, die Gruppe hat sich noch nicht entschieden wohin.

Spannend waren die Bilder von Regina Barthel, wegen ihrer Technik. Denn sie zeichnet mit der Nähmaschine. Gleich vor der Bühne hatte sie ihre Trilogie ausgestellt, Paare, die sich vom Betrachter entfernen. Sie sind gestickt, doch eben nicht von Hand. Vorherrschend allerdings war die Acrylmalerei, von gefälligen Motiven bis hin zu hochgradiger Abstraktion.

Handgefilzte Jacken und Taschen, Werkzeugtiere, Silberschmuck, Postkarten, Puppen, Kopien berühmter Werke: Es war für nahezu jeden Geschmack etwas dabei, halt „Kunst und mehr“.

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