Bäume nicht sicherKahlschlag am Hang zum See in Hennef

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Kahlschlag in Hennef

Zahlreiche Bäume am Hang zum Dondorfer See waren nicht mehr standsicher und wurden gefällt. 

Hennef – Einen Schrecken bekamen Spaziergänger, als sie vor einigen Tagen an der Blankenberger Straße spazieren gingen. Das Kreischen von Motorsägen störte die Ruhe an dem abgebundenen Abschnitt der früheren Landstraße 333 oberhalb des Dondorfer Sees.

Forstarbeiter fällten in dem Hang Bäume. Das Schild, das das Gelände als Naturschutzgebiet ausweist, war herausgenommen und zur Seite gelegt worden. Doch der Kahlschlag hat einen Grund: Die Bäume waren nicht mehr sicher und wurden deshalb gefällt.

In Naturschutzgebiet

Anwohner hatten sich beim Umweltamt der Stadt Hennef gemeldet, weil sie sich nicht hatten vorstellen können, dass in einem Naturschutzgebiet solche Fällungen möglich sind. Tatsächlich hatte die Stadt bei einer Überprüfung festgestellt, dass 34 Bäume in Gefahr standen, auf einen Weg zu stürzen, der zum Dondorfer See führt und von Wanderern gern genutzt wird. Aus Gründen der Verkehrssicherungspflichten müssten sie herausgenommen werden.

Die Stadt teilte das auch dem Amt für Umwelt- und Naturschutz des Kreises mit, in dessen Zuständigkeit das Naturschutzgebiet fällt. Von dort erfuhr sie, dass eine Genehmigung nicht notwendig sei, wenn es um die Einhaltung der Verkehrssicherungspflicht geht.

Gefahr für Spaziergänger

Der Besitzer beauftragte ein Fachunternehmen, das mit den Arbeiten begann. Offensichtlich blieb es aber nicht bei den 34 gemeldeten Exemplaren. Mitarbeiter des Ordnungsamtes suchten den Ort auf. Sie wollen erneut vorbeikommen, wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, und eine Abschlussmeldung an den Kreis machen.

„Die Fällungen sind so rechtmäßig“, sagt Antonius Nolden von der Pressestelle des Kreises. „Es sind nicht standsichere Bäume in Hanglage. Die, die weggekommen sind, mussten auch weg. Das wurde beim Fällen festgestellt.“

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Die Familie, der der Hang gehört, hat inzwischen in einem einlaminierten Schreiben die Bürger informiert. Das hängt an den noch stehenden Stämmen, Straßenbäumen, die im Besitz der Stadt sind. Durchgeführt werde diese Maßnahme, „um Spaziergänger am Dondorfer See nicht durch herabstürzende Bäume zu gefährden“, heißt es dort. Und weiter: „Wir bedauern den Anblick kahler Flächen gleichermaßen, werden diese jedoch in den nächsten Jahren wieder aufforsten und pflegen.“

Die Beobachter bedauern, dass dieser jahrzehntealte Baumbestand so komplett beseitigt worden sei. Die Information der Eigentümer, die in Urlaub gewesen waren, als die Arbeiten begannen, hat sie zumindest aufgeklärt.

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