AboAbonnieren

Ex-Militär und Terror-ExperteLohmarer Autor schreibt Thriller über Ukraine-Konflikt

Lesezeit 3 Minuten
Ein Mann sitzt auf einer Bank

Der Lohmarer Jörg Trauboth hat einen brandaktuellen Polit-Thriller geschrieben.

Brandaktuell ist der neue Thriller des Lohmarer Autors Jörg Trauboth. „Zarentod“ spielt zu Zeiten des Ukraine-Kriegs.

Mitunter braucht es Jahre und Jahrzehnte, bis aus aktuellen Geschehnissen Romane werden. Trauboth wagte sich mit seinem Polit-Thriller auf ein für Schriftsteller unsicheres Terrain: Als er anfing mit seinem Plot, etwa ein halbes Jahr nach dem Beginn des russischen Ukraine-Kriegs, war die Entwicklung kaum vorhersehbar. Mehrfach aktualisierte er nachträglich Kapitel. Nun ist sein Werk im Lohmarer Ratio-Verlag erschienen - und der reale Krieg dauert immer noch an.

Nur der Kommandant der Wagner-Söldner, im Buch noch quicklebendig, ist tot. „Das ist nicht tragisch“, sagt Trauboth im Gespräch mit der Redaktion. „Der nächste Wagner kommt bestimmt.“ Fakten und Fiktion verwebt der frühere Generalstabsoffizier in der Luftwaffe zu einer spannenden Story mit etlichen Schlüssellochmomenten für die Leser.

Saß der Lohmarer Autor mit an Putins langem Tisch?

Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind auf jeden Fall beabsichtigt, meint der Autor, dem man seine 80 Lebensjahre nicht ansieht. Vieles sei genau so geschehen, viele Zitate hat er recherchiert; so gab es den handgeschriebenen Zettel auf dem Grab von Putins Eltern, der am Anfang und am Ende des Thrillers auftaucht.

Trauboth scheint Mäuschen gespielt zu haben an Putins langem Tisch, den es wohl nicht nur einmal gibt. War er bei der Krisensitzung mit dem russlandaffinen Alt-Bundeskanzler und seinem Parteifreund und Nachfolger dabei? Und kennt der Terror-Experte die Strippenzieher beim CIA vielleicht persönlich?

Lohmarer war weltweit als Krisenmanager im Einsatz

Wohl kaum, Schreiben ist auch Fantasie. Im Vordergrund der Story, die im Frühjahr 2024 spielt, stehen Helden, starke Typen nur auf den ersten Blick. Protagonisten in einer Männerwelt, wie sie das Militär und die Geheimdienste halt immer noch sind, doch auch für die Frauen hat Trauboth nicht nur Nebenrollen vorgesehen, sie zeigen Mut, Kampfbereitschaft, wachsen über sich hinaus. Der Krieg verändert den Einzelnen und die Gesellschaft, weiß er.

In seinem Polit-Thriller bezieht der Lohmarer, der mit 50 den Dienst in der Bundeswehr quittierte und als Krisenmanager mit eigener Firma weltweit im Einsatz war, Stellung. Es gibt, grob gesehen, die Guten und die Bösen, richtig und falsch. Doch der Rechtsstaat produziert auch Dilemmas, das thematisiert „Zarentod“: Darf ein Flugzeug in der Hand von Entführern abgeschossen werden, um eine Katastrophe zu verhindern?

Wer kann diesen Krieg beenden, welche Rolle könnten Regierungen, die Nato, der internationale Gerichtshof und die Russen selbst spielen? Das Buch bietet eine Lösung, mehr wird nicht verraten.

Kurz vor Drucklegung ist der passionierte Pilot noch mal zu einigen Schauplätzen geflogen; in Vilnius sah er ein Zeichen der Hoffnung, den englischen Schriftzug an einem hohen Gebäude, übersetzt: „Putin, Den Haag wartet auf dich.“


Trauboth liest aus seinem neuesten Thriller am Sonntag, 22. Oktober, um 10 Uhr im Café Zeitlos am Evangelischen Altenheim in Wahlscheid, Heiligenstock 27. Anschließend stellt er sich den Fragen seiner Zuhörer. Wegen der begrenzten Platzzahl ist eine Anmeldung zur Matinee erforderlich im Netz, per E-Mail (info@zeitlos-wahlscheid.de) oder unter 02206/909249.