„Ehrenamt des Monats“Lohmarer Student reist zum zweiten Mal ins Lager nach Moria

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Laetis Ntshonso beim Hilfseinsatz in Moria. 

Lohmar – Lesbos hat ihn nicht losgelassen. Laetis Ntshonso will am 12. August zum zweiten Mal ins Flüchtlingslager Moria reisen. Vieles soll diesmal anders sein als im Oktober 2020, eines aber bleibt: „Wir wollen vor allem Familien helfen“, sagt der Lohmarer Student.

Zehn Mitstreiter sind es, die auf die griechische Insel fliegen wollen, im Gepäck nicht mehr Hilfsgüter, wie beim ersten Transport mit Kleinlastern auf der Straße und mit der Fähre, sondern Hilfsgelder. Diese sollen vor Ort ausgegeben werden, um die Wirtschaft auf der Insel zu stärken. „Der Tourismus liegt am Boden.“

Lohmarer reist nach Moria um mit „Herzensspenden“ zu helfen

Das Lager sei kein Thema mehr in den Medien, dabei hätten sich die Zustände dort noch verschlechtert. Zwei Wochen wollen die Helfer, allesamt gegen Corona geimpft oder genesen, vor Ort bleiben, um mit „Herzensspenden“ etwas zu bewegen.

Medikamente, Arztkosten, Einkäufe im Supermarkt, auch größere Investitionen in bessere Campbedingungen, zum Beispiel Sanitäranlagen, seien je nach Spendenhöhe vorstellbar.

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Die jungen Leute hoffen auf viel Unterstützung und setzen auf Vertrauen: „Wir können als Privatpersonen leider keine Spendenquittungen ausstellen.“ Man wolle diesmal aber keine Organisation zwischenschalten, damit jeder Cent zu 100 Prozent für die Aktion verwendet wird, erklärt Ntshonso, der vor einigen Wochen von der Stadt Lohmar mit dem Titel „Ehrenamt des Monats“ ausgezeichnet wurde. Die Reisekosten, ihre Unterkunft und Verpflegung wollen die Ehrenamtler selbst finanzieren. Spenden mit diesem Zweckvermerk seien aber ebenfalls willkommen.

Laetis Mitstreiterin Lucie Gruber, die in Hessen lebt, ist ebenfalls ausgezeichnet worden: Mit dem Preisgeld der Bürgerinitiative Mittelhessen werde ein Anwalt in Athen bezahlt, um eine neunköpfige syrische Familie im Lager zu unterstützen. Diese sei seit sieben Jahren auf der Flucht. Die beiden ältesten Söhne hätten es allein nach Deutschland geschafft, der Vater brauche dringend eine Herzoperation.

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