Hochschule Bonn/Rhein-SiegStudenten Weltmeister beim Robo-Cup in Australien

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Die Roboter müssen beim Wettbewerb unterschiedliche Gegenstände sicher greifen, transportieren und wieder richtig und unbeschädigt am neuen Ort  ablegen.  

Sankt Augustin – Ein Forscherteam der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) ist Weltmeister geworden. Beim Robo-Cup in Sydney, Australien, arbeiteten ihre Roboter am exaktesten. Sie räumten eine Lagerhalle perfekt auf und verwiesen Teams des Studiengangs Informatik der Universität Magdeburg und der Singapore Polytechnic auf die Plätze zwei und drei.

Das „b-it-bots“-Team der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg nahm in der Work-Liga teil. Die Roboter bekamen die Aufgabe, verschiedene Arbeiten in Lagerhallen und Produktionsstätten selbstständig zu erledigen.

In der Wettkampfarena, einem Raum mit niedrigen Seitenwänden und Markierungen auf dem Boden, mussten sich die Roboter eigenständig orientieren. Herausforderung: unterschiedliche Gegenstände korrekt greifen, transportieren und richtig und unbeschädigt wieder ablegen.

Dass Roboter komplexe Arbeitsvorgänge übernehmen können, ist nicht neu. Doch nicht jede dieser Maschinen achtet auf ihre Umwelt.

Einsatzmöglichkeiten im Alltag

Wenn ein Mensch in den Arbeitsvorgang gerät, wird er womöglich angerempelt, weil er den programmierten Bewegungsablauf stört. Je nach Geschwindigkeit der Roboter kann dies zu schweren Verletzungen führen.

Deswegen sind zum Beispiel Lackierroboter in der Autoindustrie durch einen Gitterkäfig von der Umgebung abgeschirmt“, berichtet Professor Paul Plöger vom Fachbereich Informatik der H-BRS.

Doch die Entwicklung geht weiter. Roboter können Hol- und Bringdienste für Menschen erledigen und verschiedene Arbeiten auf Anweisung erledigen. Die H-BRS forscht auf diesem Gebiet schon lange erfolgreich.

„Ein Maler möchte Türen streichen“, nennt Plöger ein Beispiel. „Der Roboter kann sie auf Arbeitsböcke legen und dann die Farbe aufbringen. Vor jedem Arbeitsgang scannt der Roboter die Türen und kann so passgenau arbeiten.“

Kosten für künstlichen Assistenten sehr hoch

Er ist also nicht auf immer wiederkehrende feste Abläufe wie in der Fließbandfertigung angewiesen. „Die technologischen Voraussetzungen dafür gibt es schon, aber noch ist die Produktion eines solchen künstlichen Assistenten zu teuer“, erklärt Plöger. Bis dahin wird die Technik spielerisch eingesetzt – wie beim Robo-Cup.

„Es ist eine fantastische Leistung unserer Studierenden“, lobte Hochschulpräsident Hartmut Ihne. „Robotik ist seit Jahren einer unserer Hochschulforschungsschwerpunkte, und das Team aus dem Masterstudiengang »Autonomous Systems« hat gezeigt, dass es Weltklasse ist.“

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