Boule auf TennisplatzVerein nutzte Pause für Umbau – Bürgermeister Huhn bei Eröffnung

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Vorsitzender Werner Nüchel warf die Boule-Kugel bei der Eröffnung auf die neue Bahn.

Vorsitzender Werner Nüchel warf die Boule-Kugel bei der Eröffnung auf die neue Bahn.

Siegburg – Beim Tennisclub an der Sieg in der Kreisstadt fliegen nach der Corona-Pause wieder die Bälle über das Netz. Mit der Wiedereröffnung der Platzanlage kam obendrein eine weitere Ballsportart hinzu: Die Mitglieder haben den Lockdown für den Bau einer Boule-Bahn genutzt. Das Besondere: Sie soll auch Nicht-Mitgliedern offen stehen. Am Samstag wurde sie im Beisein von Bürgermeister Franz Huhn eröffnet.

„Wir wollten sowieso einen unserer fünf Tennisplätze schließen, um auf den Mitgliederschwund zu reagieren. Deswegen hat sich der Vorstand entschlossen, stattdessen eine Boule-Anlage zu bauen“, sagt der Werner Nüchel, Vorsitzender des Tennis-Clubs. Unterstützung erhielten die Mitglieder dabei vom Deutschen Pétanque-Verband, der seinen Sitz zufälligerweise nur einen „Kugel-Wurf“ entfernt in Wolsdorf hat.

27 Tonnen Kies

„Gebaut wurde das alles in Eigenleistung, während der Corona-Situation natürlich unter Einhaltung der Abstandsregeln – das hat das Ordnungsamt kontrolliert“, berichtet Werner Nüchel. Sechs Bahnen liegen nun auf dem Vereinsgelände nebeneinander. Für die Boule-Anlage schafften die Mitglieder rund 27 Tonnen Kies herbei und verteilten ihn mit Schubkarren auf dem alten Tennisplatz. Die Baukosten liegen bei etwa 1700 Euro. „Die Anlage steht allen Siegburgern offen“, betont Nüchel. „Ich denke, dass besonders viele ältere Leute gerne mit einem Getränk und einer Kleinigkeit zu essen eine Runde Boule spielen wollen.“

Schon für drei Euro können Gäste den ganzen Tag die handgroßen Metallkugeln in die Nähe einer kleineren Kugel werfen oder rollen. Am Samstagmittag eröffnete Bürgermeister Franz Huhn die Anlage. Statt Rotwein und Baguette zu servieren, wie es der französischen Herkunft des Spiels entsprochen hätte, zogen es die Mitglieder vor, den rheinischen Traditionen entsprechend ein Pittermännchen anzuschlagen.

„Eine Boule-Bahn kommt meiner persönlichen Entwicklung sehr entgegen“, so Huhn, der am 31. Oktober aus dem Amt als Siegburger Bürgermeister ausscheidet. „Boule ist ein Sport, der in Regionen, wo es warm ist, sehr gepflegt wird. Daher ist es toll, dass so ein kleiner Verein die Power hat, so etwas umzusetzen.“

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