„Wir haben uns heute morgen schwer an den plötzlichen Lockdown zu Corona-Zeiten erinnert“, sagt Beatrix Glaser, Schulleiterin des Städtischen Gymnasiums in Hennef. Am Dienstag hatte die Bezirksregierung verfügt, dass wegen des erwarteten extremen Schneefalls die Schulen am Mittwoch geschlossen bleiben sollten.   Auch am Donnerstag wird es keinen Präsenz-Unterricht geben. Die Bezirksregierung hat am Mittwochnachmittag die Rundverfügung auf den 18. Januar verlängert mit der Begründung „Gefahr des Auftretens von starkem Schneefall und teilweise Glatteis“.

Für den Mittwochmorgen hatte Glaser immerhin zehn Kollegen verpflichtet, doch da kein einziger Schüler erschienen war, schickte sie die Kollegen sukzessive nach Hause ins Homeoffice. In Hennef waren 1060 Schüler betroffen. Laut der Schulleiterin funktionierte die Kommunikation reibungslos „Wir hätten uns die Entscheidung etwas früher gewünscht, aber wir hatten uns schon etwas früher am Tag auf die Möglichkeit des Distanz-Unterrichts vorbereitet“, sagt Beatrix Glaser. Auch in Hennef hätten die Kollegen schnell reagiert, die Lerngruppen kontaktiert und Konferenzen einberufen.

Kein Schüler kam in Hennef und Siegburg

Schon vor der Entscheidung am Dienstagnachmittag hatte sich Alfred Himpeler, Schulleiter der Gesamtschule Neunkirchen, mit den umliegenden Schulen sowie dem Gemeinde-Schulamtsleiter Stefan Franken kurzgeschlossen, um sich für den Distanzunterricht für den nächsten Tag zu entscheiden. 830 Schüler waren in der Gesamtschule davon betroffen, ebenso die Lehrer, und auch Himpeler selbst begab sich am Mittwochmittag ins Homeoffice. „Das ist der Vorteil durch Corona, dass alle Schüler über Teams erreichbar sind. Sie erhalten von den Lehrern die entsprechenden Aufgaben und arbeiten diese dann ab“, erklärte Himpeler.

Der kurzfristig verordnete Distanz-Unterricht am Anno-Gymnasium sei organisatorisch überhaupt kein Problem gewesen, stellte die stellvertretende Schulleiterin Cordula Engel fest. „Es ist kein einziger Schüler am Morgen zur Schule gekommen.“

Der Kommunikationsfluss sei nach der Anordnung der Bezirksregierung schnell eingerichtet worden, und dank der guten Vernetzung seien über Schulpflegschaft und Klassenlehrer die Eltern und Schüler ohne Probleme erreicht worden. „Seit Corona ist jeder Schüler mit einem iPad versorgt und somit digital ausgestattet.“ Die Methoden und Muster aus der Corona-Zeit seien einfach wieder aus der Schublade geholt worden. Somit wurden am Mittwoch Videokonferenzen einberufen, und der Stundenplan habe eingehalten werden können – wenn auch online.

Am Siegtal-Gymnasium in Eitorf stand am Mittwoch ohnehin ein pädagogischer Tag für das Lehrerkollegium auf dem Plan. „Den Mitgliedern der Schulgemeinschaft war somit schon seit längerer Zeit bekannt, dass die Schülerinnen und Schüler im Rahmen eines Studientages selbstständig zu Hause arbeiten müssen“, berichtete Schulleiterin Dagmar Philipps auf Nachfrage. Angesichts der Wetterlage habe man sogar den Fortbildungstag für das Kollegium digital per Videokonferenz durchgeführt.