Vor dem UmbauHunde schwimmen im Siegburger Tauchturm

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Viele Hunde hatten besonderen Spaß beim Apportieren aus dem Wasser.

Viele Hunde hatten besonderen Spaß beim Apportieren aus dem Wasser.

  • Zum ersten Mal durften Hunde im Siegburger Tauchturm schwimmen.
  • 27 Hunde waren angemeldet und viele technische Geräte wurden für den besonderen Vierbeiner-Schwimmtag installiert.
  • Hintergrund für die Aktion ist der Umbau im Tauchturm: Bevor das Wasser abgelassen wird, durften die Hunde nochmal ran.

Siegburg – Negro schwimmt gern im Allner See, da tobt er sich richtig aus, planscht und strampelt im tiefen Wasser. Indes übte sich der achtjährige kleine Vierbeiner beim Hundeschwimmen im Tauchturm in Zurückhaltung. Der kleine ungarische Straßenhund bevorzugte einen kleinen Trog neben dem großen Turm, sprang mit einem lässigen Hops hinein und schaute sich auch sonst gelassen um.

Belustigt sah Kerstin Montag ihrem Hund zu, „er hat sich halt ein alternatives Becken ausgesucht“. Vor zwei Jahren war sie mit Negro im Freibad dabei, „er schwimmt halt gerne, das ist sein Hobby“, erklärte sie mit einem Augenzwinkern.

27 Hunde und viel technischer Aufwand

27 Vierbeiner waren angemeldet worden zum erstmals aufgelegten Hundeschwimmen am Sonntag im Tauchturm an der Zeithstraße. Taucher hielten das große Strampeln der Fellnasen unter der Wasseroberfläche fotografisch fest, wilde Sprünge und von vielen Pfoten aufgepeitschtes Spritzwasser. Sie konnten so ihre zuvor und tagsüber in einem Workshop erworbenen Kenntnisse am lebenden Motiv anwenden. Blitze der Kameras zuckten durchs Wasser, Geräte im Wert von rund 1,5 Millionen Euro waren an diesem Tag im Einsatz. Da gehörte – neben Sozialverträglichkeit der Hunde – auch eine Haftpflichtversicherung zu den Teilnahmebedingungen.

Entspanntes Planschen war für Vierbeiner mit ihren Zweibeinern angesagt.

Entspanntes Planschen war für Vierbeiner mit ihren Zweibeinern angesagt.

Die sechs Monate alte Labrador-Hündin Zane war die erste im kühlen Nass. Sie hatte sichtlich Spaß im Wasser, an großen und kleineren lautstark bellenden Mitschwimmern am Rand. Kräftig paddelte sie, immer wieder sprang das Tier vom Rand, um den Ball zu schnappen und zum Beckenrand zu bringen, den Michael Freud ihr abnahm und erneut im hohen Bogen schleuderte. So manchen trieb die Lust am Apportieren ins Becken, indes erwies sich das Tauchen als weniger praktizierte tierische Disziplin. Da half es auch nicht, nach Taucherbrille und Schwimmreifen zu fragen; zu gern hätte sich der Besitzer von Duke den Spaß gemacht.

Wasserratte Cazy springt den Fotografen entgegen

Für Richard Melz aus Königswinter-Heisterbacherrott ist seine Cacy eine „Oberwasserratte mit Modelambitionen“. Mit Anlauf sprang die vierjährige Mischlingshündin den Fotografen entgegen, blieb aber trotz kräftigen Wellengangs und meterhohem Spritzwasser unter ihrer persönlichen Bestmarke von mehr als zwei Metern. Eine Rampe am Beckenrand sollte zögerlichen Vierbeinern den Ein- und Ausstieg erleichtern. Zum Planschen gezwungen wurde keines der Tiere, der ein oder andere reiste daher ohne Wassergang wieder ab.

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Anlass für die ungewohnte Aktion gab der bevorstehende teileweise Umbau im Tauchturm. Die Idee für das Hundeschwimmen einen Tag vor dem Abpumpen des Wassers hatte Mit-Geschäftsführer Manfred Narres. Ihr Vater habe selbst einen schwimmverrückten Hund, erzählte Sahra Narres, „man könnte auch keksverrückt sagen“. Denn mit Leckerchen habe die sechsjährige Ridgeback-Hündin Marie ihre Liebe zum Wasser entdeckt.

Annette Lerch hatte erst am Sonntag und zufällig von der Aktion erfahren, „wir sind ganz spontan los, um hier mitzumachen“. Die 31-Jährige ist sonst gern an der Sieg, die Labrador-Hündinnen Lulu und Bella sind dann dabei.

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