SanierungSiegburger Rathaus bekommt Kunst-Gläser mit bekannten Gesichtern als Fenster

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Auf einer Glasscheibe ist das Gesicht der Schriftstellerin Ruth Rehmann abgebildet

Ein Muster für das Fenster, das im Ausschuss zu sehen war, zeigt ein Porträt der in Siegburg geborenen Schriftstellerin Ruth Rehmann.

Im Zuge der Rathaussanierung sollen bekannte Persönlichkeiten der Stadt auf einem „Siegburger Bilderfries“ dargestellt werden.

Kunst am Bau – unter diesem Stichwort konnte sich die Kommunalpolitik mit einem interessanten Detail der Rathaussanierung befassen: Der in Frankreich lebende Glaskünstler Udo Zembok erhielt den Auftrag für die Gestaltung der beiden langen Fensterbänder des Bürgerservice im Erdgeschoss, die mit einem „Siegburger Bilderfries“ bekannte Persönlichkeiten der Stadt zeigen sollen. Im Bau- und Sanierungsausschuss stellte er jetzt einen ersten Entwurf vor.

Porträts von Klostergründer Anno oder dem Leiter der Irrenheilanstalt, Maximilian Jacobi, werden dazu in einem warmen Orangeton auf zwei Glasscheiben gedruckt. Durch ein spezielles Raster ergibt sich für den Betrachter ein „Moiré-Effekt“. Das ganze Bild zeigt sich erst durch die Überlagerung der beiden Scheiben.

Nach oben verlieren sich Farben und Formen, gehen fließend über in durchsichtige Gläser.
Udo Zembok, Glaskünstler

„Die Gläser bilden eine Art Haut zwischen Innen und Außen“, schreibt Zembok zu seinem Entwurf. Das Tageslicht ströme frei in die Büroräume, eher deckende Farben sollen aber eine „gewünschte Diskretion“ erreichen. „Nach oben verlieren sich Farben und Formen, gehen fließend über in durchsichtige Gläser.“

Ein Rathausgebäude im Bau

Im Siegburger Rathaus sollen Fenster des Glaskünstlers Udo Zembok eingesetzt werden.

Zembok stimmte sich mit Stadtarchivar Jan Gerull über eine Liste mit Persönlichkeiten ab, wobei auch die Frage eine Rolle spielte, ob Bildmaterial zur Verfügung steht. Kandidaten sind etwa Fußballweltmeister Wolfgang Overath, Isaac Bürger, im 19. Jahrhundert Vorsitzender der jüdischen Gemeinde, Komponist Engelbert Humperdinck und seine Schwester Adelheid Wette, die das Libretto für die Oper Hänsel und Gretel schrieb, Schwester Matthäa Held (gestorben 2018), langjährige Leiterin des Kinderheims Pauline von Mallinckrodt, oder der stadtbekannte, 2010 gestorbene Markthändler Ferdi Büchel.

Gefertigt wird der Fries in der Paderborner Glasmalerei Peters, Zembok rechnet damit, dass für die Arbeiten zwölf Wochen gebraucht werden.

Bürgerinnen und Bürger sollen bei Auwahl von Perönlichkeiten mitwirken

Ein Muster für das Fenster, das im Ausschuss zu sehen war, zeigt ein Porträt der in Siegburg geborenen Schriftstellerin Ruth Rehmann (1922 bis 2016). Wer am Ende verewigt wird, ist indes noch offen: Bei der Suche nach in Frage kommenden Persönlichkeiten sollen auch die Bürgerinnen und Bürger beteiligt werden, um die Auswahl zu ergänzen.

Für Vorschläge soll ein Beteiligungstool eingesetzt werden, das die Stadt bereits für den Ehrenamtspreis und das Bürgerbudget nutzte. Einreichungen sind auch beim Bürgerservice möglich.

Die Vorschlagsphase endet am 28. Februar, nach der Prüfung durch die Verwaltung wird am 2. März der Rat informiert. Eine Entscheidung könnte der Bau- und Sanierungsausschuss in seiner Sitzung am 21. März treffen.

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