FeuerwehreinsatzMillionenschaden nach Brand in Altpapierhalle der RSAG in Troisdorf

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Bei einem Brand in einer Papiersortierungs- und Pressanlage der RSAG entstand vermutlich Schaden in Millionenhöhe. Die Feuerwehr war mit 60 Einsatzkräften vor Ort.

Bei einem Brand in einer Papiersortierungs- und Pressanlage der RSAG entstand vermutlich Schaden in Millionenhöhe. Die Feuerwehr war mit 60 Einsatzkräften vor Ort.

Aus bislang ungeklärter Ursache ist in einer Lagerhalle der RSAG in Troisdorf am Freitagmorgen ein Feuer ausgebrochen. 

Ein Brand bei der Rhein-Sieg-Abfallwirtschaftsgesellschaft (RSAG) in Troisdorf hat am Freitagmorgen, 26. April, für einen Großeinsatz der Feuerwehr gesorgt. In einer Umschlaghalle für Altpapier auf dem Gelände der Entsorgungsanlage an der Josef-Kitz-Straße ist eine große Papiersortier- und Pressanlage in Flammen aufgegangen. Dort lagert das Entsorgungsunternehmen große Ballen mit gepresstem Altpapier.

„Der Schaden könnte schlimmstenfalls in die Millionen gehen“, sagte RSAG-Sprecher Joachim Schölzel. Die Anlage wurde durch die Flammen vermutlich weitgehend zerstört. Er könne nicht ausschließen, dass eine nicht sachgemäß entsorgte Batterie das Feuer ausgelöst haben könnte. Auf der Videoüberwachung oberhalb des Förderbandes sei plötzlich ein Feuerschein zu sehen gewesen.

Rauchsäule über Troisdorfer RSAG-Gelände war weithin sichtbar

Kurz darauf habe  es ein zweites Aufflackern gegeben. „Es war eine rasante Brandentwicklung“, so Schölzel weiter. Das spreche für Lithium-Ionen-Batterien, „die aufgrund ihres hohen Energiegehaltes und bei starkem Druck in Brand geraten können“. In der Vergangenheit habe es in ganz Deutschland schon mehrere ähnlicher Schäden gegeben. Der Unternehmenssprecher appelliert an die Kunden, niemals Batterien in Haus-, Wertstoff- oder Papiermüll zu entsorgen.

Gegen 8.20 Uhr hatte zunächst die Brandmeldeanlage ausgelöst und die Hauptamtlichen der Feuerwache rückten aus. Schon auf der Anfahrt bestätigte das Unternehmen das Feuer. Über dem RSAG-Areal breitete sich zunächst dunkler, später weißer Rauch, der gut sichtbar war. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr versuchten den Brand im Inneren  und außen von einer Drehleiter aus zu löschen.

Die Papierpresse wurde mit Löschschaum geflutet, um Glutnester zu bekämpfen.

Die Papierpresse wurde mit Löschschaum geflutet, um Glutnester zu bekämpfen.

Ihnen gelang es zügig, die Flammen zu löschen und eine Ausbreitung auf die daneben gelagerten Papierballen sowie das Gebäude zu verhindern. Einsatzleiter Thomas Hintzen ließ weitere Einheiten nachalarmieren, insgesamt waren etwa 60 Feuerwehrleute im Einsatz. Die Nachlöscharbeiten aber dauerten bis 12.55 Uhr an.

Die Anlage besteht aus zwei Teilen, die durch ein Förderband miteinander verbunden sind. Entstanden war das Feuer nach derzeitigem Kenntnisstand in dem unteren Abschnitt, wo das Papier durch Walzen zerkleinert wird. Die brennenden Schnitzel liefen nach oben und gerieten noch in die eigentliche Presse, bevor das System abgeschaltet werden konnte. Binnen kurzer Zeit war die große Halle komplett verraucht.

Dichter Rauch stieg aus den  Klappen der Halle, von der Drehleiter aus löschten Feuerwehrleute.

Dichter Rauch stieg aus den Klappen der Halle, von der Drehleiter aus löschten Feuerwehrleute.

Noch drei Stunden nach der Alarmierung waren Glutnester aktiv. Rauch stieg aus den Klappen ins Halleninnere. Wehrleute unter Atemschutz fluteten schließlich den Behälter mit Löschschaum, um das Feuer zu ersticken. Mehrfach wurde der abgelassen und kontrolliert. Die Maschine war stromfrei geschaltet, das Ausräumen gestaltete sich schwierig. 

Die Presse wird voraussichtlich für mehrere Wochen ausfallen. Schölzel betonte aber, dass das keinerlei Auswirkungen auf die Kunden haben werde. Abgefangen werde das durch die große Papiersortieranlage in Bonn und Umverteilungen der täglich ankommenden Papierfluten. Am Montag wird der Hersteller eine erste Prüfung vornehmen, um zu klären, wie groß der Schaden letztlich ist.

Messungen ergaben keine erhöhten Werte von Schadstoffen in der Luft

Verletzt wurde bei dem Brand niemand. Da in der Halle keine Schadstoffe gelagert waren, gab es keine messbaren Belastungen. Messgruppen der Feuerwehr hatten das überprüft. Der 600 Meter entfernt liegende Wertstoffhof wurde nicht beeinträchtigt, Kunden können dort weiterhin ihre Abfälle anliefern.

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