In der Vergangenheit schon auffällig39-jährige Troisdorferin sticht wohl Partner ihrer Mutter nieder

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Eine Person im Schutzanzug fotografiert eine Fensterscheibe.

Spurensicherung bei der Arbeit.

Die Nachbarn hatten einen Streit im Haus gehört, bestätigt wurden schwere Verletzungen, ausgelöst von Messerstichen. Lebensgefahr bestehe jedoch nicht.

„Muss denn erst etwas Schlimmes passieren?“, hatte Helmuth H. im Juni vergangenen Jahres gefragt. Eine 39 Jahre alte Frau aus dem Nachbarhaus hatte mehrfach randaliert, Autos beschädigt, Fensterscheiben eingeworfen, getreten und geschlagen. Mehr als 100 Strafanzeigen waren bei der Polizei dokumentiert. Dann war es einige Monate ruhig.

Jetzt steht sie im Verdacht, am Sonntag gegen 18 Uhr in einem Einfamilienhaus am Niedersachsenweg in Rotter See vermutlich den 72 Jahre alten Partner ihrer Mutter niedergestochen zu haben.

Streit im Nachbarhaus

Staatsanwalt Jonas Stallkamp bestätigt, dass es „im häuslichen Umfeld“ zu Verletzungen gekommen ist, ausgelöst durch Messerstiche. „Das Opfer ist schwer verletzt, aber es besteht keine Lebensgefahr“, so Stallkamp. Geprüft werde auch, ob bei der mutmaßlichen Täterin eine psychische Erkrankung vorliege. Die juristische Bewertung des möglichen Kapitaldelikts war am späten Sonntagabend noch nicht abgeschlossen.

Eine Polizistin betritt vorsichtig das Haus.

Polizei bei der Arbeit.

Der Nachbar berichtete, dass die 39-Jährige in den vergangenen Tagen wieder auffällig geworden sei. Sie habe auf der Straße getanzt. Das konnte er auch beobachten, als er am Sonntag gegen 17.30 Uhr noch Post zum Briefkasten brachte. Seine Frau hatte im Garten gesessen. Sie hörte einen Streit im Nachbarhaus, dann ging die Terrassentür zu.

Kurz darauf sahen die H. zwei Streifenwagen, ein Feuerwehrfahrzeug und zwei Rettungswagen in der schmalen Anliegerstraße. „Wir haben den Nachbarn blutüberströmt auf der Trage liegen sehen“, erinnerte sich H. im Gespräch mit dieser Zeitung. Er sei aber wohl ansprechbar gewesen.

Polizei und Staatsanwaltschaft aus Bonn hinzugezogen

Die 39-Jährige hätte mit Hand- und Fußfesseln auf dem Boden gelegen, bis sie ebenfalls auf eine Trage gelegt, fixiert und in einem Rettungswagen weggefahren worden sei. Polizisten nahmen die Ermittlungen auf.

Angesichts der Gesamtumstände wurde die Bonner Polizei und die Staatsanwaltschaft Bonn hinzugezogen, die bei Kapitaldelikten zuständig ist. Kripo-Beamte sicherten am und im Haus Spuren, sammelten Asservate und dokumentierten den vermutlichen Tatort mit Fotos. Die Partnerin des 72-Jährigen wurde befragt, sie kehrte später zurück, konnte eine Jacke und ihr Auto mitnehmen. Die Ermittlungen dauern an.

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