Schock für Leihprofi des 1. FC KölnDimitrios Limnios zieht sich Kreuzbandriss zu

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Erst traf er, dann verletzte er sich schwer: Kölns griechischer Leihspieler Dimitrios Limnios (l.) im Duell mit Zyperns Nikolas Panayiotou

Köln – Riesiges Verletzungspech für Dimitrios Limnios: Der 24-jährige Grieche, den der 1. FC Köln in der vergangenen Saison an den niederländischen Erstligisten Twente Enschede ausgeliehen hatte, zog sich in der Nachspielzeit im Nations-League-Spiel gegen Zypern (3:0) in seiner Geburtsstadt Volos einen Kreuzbandriss im rechten Knie zu. Das bestätigte der griechische Verband am Freitag.

Das sind bittere Nachrichten für den Außenspieler, der in der Eredivisie nach einer ganz schwierigen Saison in Köln wieder aufgeblüht war und eine ansprechende Saison absolviert hatte. Limnios war bei Twente zum Leistungsträger avanciert, mit seinen acht Treffern hatte er einen maßgeblichen Anteil daran, dass Enschede die Saison auf Platz vier beendete und sich somit – wie der FC – für die Playoffs zur Conference League qualifizierte. Es war also ein Leihgeschäft, das sich für alle Seiten gelohnt hatte. Auch in der Nationalmannschaft überzeugte Limnios zuletzt, gegen Zypern traf er zum Endstand.

Verletzung durchkreuzt Pläne

Die schwere Verletzung durchkreuzt jetzt alle Pläne. Beim FC steht Limnios noch bis 2024 unter Vertrag. Doch die Kölner Verantwortlichen hatten trotz der Leistungssteigerung des Flügelspielers bereits durchblicken lassen, dass es für den Griechen auch in der kommenden Saison beim Bundesligisten äußerst schwierig werden würde, sich nachhaltig durchzusetzen. Der FC rechnete deshalb nicht mit der Rückkehr des Nationalspielers. Twente hatte Interesse an einer erneuten Leihe bekundet, auch bei griechischen Top-Klubs stand Limnios offenbar auf dem Zettel. Doch nun fällt der Profi nach der OP und anschließender Reha mindestens ein halbes Jahr aus. Jetzt könnte jeder Transfer vom Tisch sein. Der Spieler wird nach Köln zurückkehren, wie FC-Lizenzspielerchef Thomas Kessler dieser Zeitung sagt: „Das ist unheimlich bitter für den Jungen gelaufen – zumal er richtig gut drauf war. Er steht bei uns unter Vertrag, hat sich nie was zu schulden kommen lassen und wird von uns alle Unterstützung erhalten.“ Der ehemalige FC-Profi Kostas Konstantinidis, heute Technischer Direktor der Nationalmannschaft, hatte Kessler von dem Vorfall unterrichtet.

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Limnios war vor rund zwei Jahren für rund 3,3 Millionen Euro von PAOK Saloniki nach Köln gewechselt. Eine stattliche Ablöse, die sich nicht amortisieren sollte. Für den FC kam der Grieche nur in zwölf Bundesligaspielen ganze 369 Minuten zum Einsatz, ein Tor oder eine Torvorlage konnte er nicht beisteuern. Twente besitzt zwar eine Kaufoption für Limnios über 1,8 Millionen Euro, doch diese Summe entspricht auch ungefähr dem Restbuchwert des Spielers in der Kölner Bilanz. Enschede wird diese Option sicherlich nicht ziehen, auch ein anderer Käufer dürfte sich kaum finden lassen.

Limnios steht somit wieder komplett auf der Gehaltsliste des FC, der bekanntlich zu massiven Einsparungen gezwungen ist. Ab dem 43. Krankheitstag eines Profis springt allerdings die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft ein. Der Spieler erhält dann monatlich 6000 Euro Verletztengeld, wenn er wegen eines Arbeitsunfalles länger als sechs Wochen ausfällt. In der Regel federn zudem zusätzlich abgeschlossene Versicherungen die erhebliche Lücke zumindest etwas ab.

Sponsel wird an RW Essen ausgeliehen

Der 1. FC Köln gab am Freitag zudem bekannt, dass Meiko Sponsel den Klub auf Leihbasis verlässt. Der 20-jährige Abwehrspieler wechselt zum Drittliga-Aufsteiger Rot-Weiss Essen. „Meiko hat viele Jahre unser NLZ durchlaufen, ist eines unserer hochveranlagten Talente. In der abgelaufenen Saison hat ihn leider eine schwere Verletzung gebremst. In der Vorbereitungszeit des vergangenen Sommers hat er bereits gezeigt, dass er mit seiner Schnelligkeit und Robustheit perspektivisch das Potenzial besitzt, ein fester Bestandteil unserer Lizenzspielermannschaft zu werden. Mit der Leihe zu Rot-Weiss Essen erhoffen wir uns, dass Meiko seine nächsten Entwicklungsschritte gehen wird", sagt Thomas Kessler, Sportlicher Leiter der FC-Lizenzspielerabteilung.

Sponsel wechselte im Alter von 15 Jahren zum 1. FC Köln, durchlief seither alle Nachwuchsteams und steht bis 2024 beim FC unter Vertrag. In der Saison 2018/19 wurde er mit der U17 Deutscher Meister und erzielte im Finale gegen Dortmund den 3:2-Siegtreffer. In der abgelaufenen Saison spielte der Abwehrspieler in der Regionalliga West.

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