Kommentar zur FC-VersammlungKlares Votum und schwere Aufgaben für den Vorstand

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Der alte und neue Vorstand des 1. FC Köln: Präsident Werner Wolf (M.) und seine Stellvertreter Carsten Wettich (r.) und Eckhard Sauren

Köln – Der 1. FC Köln hat eine gesittete und überwiegend harmonische Mitgliederversammlung hinter sich. Das war in früheren Jahren teilweise ganz anders, die neue Sachlichkeit ist wohltuend und sicher zielführend. Der 1. FC Köln wirkt überwiegend geeint – auch wenn Kritiker ihre Meinung deutlich kundtaten. Der sportliche Erfolg des Baumgart-Teams, das mit viel Applaus empfangen wurde, hat dazu ebenso beigetragen wie die Tatsache, dass die anwesenden Mitglieder nur die unspektakuläre Möglichkeit hatten, das amtierende Vorstandstrio zu bestätigen – oder nicht zu wählen. Eine Kampfkandidatur gab es nicht.

FC-Präsidium darf hohe Zustimmung als Erfolg werten

So war schon vorher klar, dass der Vorstand bestätigt werden würde. Doch das Votum von rund 92 Prozent überraschte dann doch etwas, das Präsidium darf das durchaus als Erfolg sich verbuchen. Die Mitglieder sind also der Meinung, dass der eingeschlagene Weg fortgesetzt werden soll.

Auffallend war auch, dass der mittlerweile sehr erfolgreiche Frauenfußball beim FC einen immer höheren Stellenwert erhält – die  Versammlung unterstrich das.

Jetzt muss der Vorstand seinen Worten Taten folgen lassen und wird an diesen gemessen. Das gilt auch für die Aufklärung der beschämenden Vorkommnisse von Nizza, die erstaunlich wenig von den anwesenden Mitgliedern thematisiert wurden.

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Am Dienstagabend wurde allerdings auch erneut deutlich, dass der 1. FC Köln in einigen Bereichen ein kranker Klub ist. Die neuen Geschäftsführer Christian Keller und Philipp Türoff legten den Finger deutlich, professionell und uneitel in die Wunde. Türoff sprach von einem „finanzwirtschaftlichen Sanierungsfall“, die von ihm präsentierten hohen Verluste sind alarmierend. Keller kritisierte zudem erneut deutlich die Infrastruktur des Klubs. Die Gesundung des Vereins wird noch Jahre dauern, das sollte jedem klar sein. Es gibt deshalb keinen Grund, Luftschlösser zu bauen.

Schwache Resonanz

Schwach war indes die Resonanz. Nur 913 von derzeit 123.313 Mitgliedern machten von ihrem Teilnahme-Recht Gebrauch. Wer mit gewissen Zuständen und/oder Personen im Klub unzufrieden ist, hat – Termin hin oder her – keinen Grund, sich im Nachhinein zu beklagen, wenn er sich nicht beteiligt. Die Verantwortlichen wollen und müssen auch eruieren, wie das wieder zu ändern ist.

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