Sieg gegen Finnland in OkinawaDeutsche Basketballer kommen makellos in WM-Vorrunde weiter

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Der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft Dennis Schröder beim letzten Gruppenspiel gegen Finnland.

Der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft Dennis Schröder beim letzten Gruppenspiel gegen Finnland.

Deutschlands Basketballer siegen bei der WM in Asien weiter. Nach der perfekten Vorrunde bekommt der verletzte Jungstar Wagner weitere Zeit zur Genesung.

Nach dem WM-Rekordstart winkten die deutschen Basketballer fast schon routiniert ins Publikum. Angeführt von Kapitän Dennis Schröder besiegten die Deutschen am Dienstag in Okinawa Finnland klar mit 101:75 (47:39) und machten mit dem dritten Sieg im dritten WM-Spiel den nächsten großen Schritt auf dem Weg Richtung Endrunde in Manila. Schröder steuerte nach ein paar Startschwierigkeiten 15 Punkte bei, er konnte sich diesmal angesichts der deutlichen Führung aber früh zurücklehnen. Den am Knöchel verletzten Franz Wagner vertrat Isaac Bonga (15) bestens.

Basketball-WM: Deutschland trifft vermutlich als Nächstes auf Georgien oder Slowenien

„Das war unser Wunschgedanke, dass wir drei Siege mitnehmen“, sagte Center Daniel Theis. „Wir gucken jetzt, dass wir Franz genügend Zeit geben bis zum nächsten Spiel.“ Das Team von Bundestrainer Gordon Herbert ist nach zwei freien Tagen erst am Freitag wieder gefordert. „Wir nehmen Selbstvertrauen mit. Die Ruhetage sind sehr wichtig“, sagte Bayern Münchens Andreas Obst, der dieses Mal auf elf Punkte kam.

Der Gruppensieg hatte schon vor der Partie vor rund 6037 Zuschauern – darunter erneut Dirk Nowitzki – festgestanden. Am Freitag und Sonntag steht die Zwischenrunde an, die Gegner werden höchstwahrscheinlich Georgien und Ex-Europameister Slowenien mit Superstar Luka Doncic sein. Final fällt die Entscheidung in der Partnergruppe F aber an diesem Mittwoch.

Basketball-WM: Deutsche Offensive zum Start gegen Finnland statisch – viele Fehlpässe und Fehlwürfe

Erst zum zweiten Mal überhaupt haben Deutschlands Basketballer ein großes Turnier mit drei Siegen eröffnet. Zur Premiere kam es vor einem Jahr bei der Heim-EM, ebenfalls mit Bundestrainer Gordon Herbert. Bei einer WM gelang es zuvor nie, auch nicht mit Nowitzki.

Die deutsche Nationalmannschaft feiert nach dem Sieg gegen Finnland.

Die deutsche Nationalmannschaft feiert nach dem Sieg gegen Finnland.

Der kanadische Coach entschied am Dienstag, erneut auf den 22 Jahre alten Wagner zu verzichten. „Er hat gestern im Gym trainiert, das war ein gutes Zeichen. Heute hat er im Pool gearbeitet. Wir müssen sehen, wie es bei ihm am Mittwoch und Donnerstag aussieht“, sagte Herbert bei Magentasport. Die beiden anstehenden Ruhetage dürften dem angeschlagenen Profi der Orlando Magic helfen. Wagner saß erneut in seinem dunklen Trainingsanzug in der Okinawa-Arena.

Gegen die sieglosen Finnen erlaubte sich Deutschland den bisher schwächsten Start des Turniers. Anders als gegen Japan (81:63) und Australien (85:82) wurde Spielmacher Schröder vom EM-Viertelfinalisten eng bewacht und früh gedoppelt. Fehlpässe und Fehlwürfe waren die Folge einer in den ersten Minuten statischen Offensive.

Basketball-WM: Für Deutschland kann es in der Zwischenrunde kompliziert werden

Erst mit einigen Wechseln kam mehr Bewegung in die Partie. In der Vorbereitung schwächelnde Bankspieler wie Bonga, Johannes Thiemann und Niels Giffey brachten Einsatz und verwandelten Würfe. Der Fehlstart war schnell korrigiert, mit einem 16:2-Lauf zog das Herbert-Team im zweiten Viertel an den Finnen vorbei und sorgte für eine Vorentscheidung. „Im ersten Viertel waren wir etwas lazy in der Defensive. Der Schlüssel für uns war heute die zweite Reihe, die reingekommen ist und das Spiel gedreht hat“, sagte Nationalcoach Herbert.

Das Ensemble um NBA-Profi Lauri Markkanen ließ wie in den ersten beiden Gruppenspielen viele leichte Punkte zu. Nach der Pause zogen die Deutschen immer weiter davon, die Partie war früh entschieden.

Deutschland kann nach drei Siegen in fünf Tagen nun für einen Moment durchschnaufen, die schwerste Vorrundengruppe des Turniers wurde mit Bravour gemeistert. Die Situation in der Zwischenrunde kann aber auch nach der makellosen Gruppenphase kompliziert werden, es drohen Dreiervergleiche mit Australien und Slowenien. Nur die beiden besten Teams aus der Zwischenrunde schaffen es nach Manila, wo in der kommenden Woche alle Endrundenspiele ab dem Viertelfinale ausgetragen werden. (dpa)

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