„War auch verwundert“Stanisic fragt sich, warum der FC Bayern ihn an Bayer 04 verliehen hat

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Am Dienstag trainierte Josip Stanisic das erste Mal bei Bayer 04 Leverkusen. Die Leihgabe will um Titel mitspielen.

Josip Stanisic hat sich am Montag mal so richtig im Rheinland umgeschaut. „Ich war auch in Köln und Düsseldorf, es ist alles schön hier“, sagt der 23-Jährige. Für den siebten Zugang von Bayer 04 Leverkusen in diesem Transfersommer ist es das erste Mal, dass er außerhalb von seiner Geburtsstadt München lebt. Am Dienstag trainierte die Leihgabe vom FC Bayern dann das erste Mal mit seinen neuen Kollegen und stellte sich anschließend in einer Medienrunde vor. Stanisic über...

...seine Situation bei Bayern München: „Ich wusste um meine Position und weiß, dass es immer schwer ist, dort zu spielen. So war es auch in der Vorbereitung. Man hofft immer auf seine Chance. Irgendwann hat sich abgezeichnet, dass Nouss (Mazraoui, Anm. d. Red.) sich durchgesetzt hat. Da war mir klar, dass es sehr schwer für mich werden wird, wenn Benji (Pavard, Anm. d. Red) bleibt. Die Gespräche mit Leverkusen waren von Beginn an sehr gut, ich habe richtig Bock darauf bekommen. Es war dann ein Hin und Her, ob Benji bleibt, was mit mir passiert. Ich hing etwas in der Luft. Am Samstag gab es dann grünes Licht.“

...den Wechsel zu einem möglichen FCB-Konkurrenten: „Ein bisschen verwundert war ich schon. Aber ich nehme es positiv. Es war meine Entscheidung, dass ich hierhin wollte. Die Vereine waren sich dann auch einig. Wäre ich bei Bayern geblieben, hätte ich wohl nicht so viele Einsatzzeiten bekommen. Für mich ist das eine Chance.“

...das Projekt in Leverkusen: „Der Verein war sehr engagiert, wollte mich unbedingt haben. Das hat mir sehr imponiert. Ein Argument war auch, wie die Mannschaft unter diesem Trainer Fußball spielt. Sie haben sich vergangene Saison stetig gesteigert, auch der Start am Samstag hat mir imponiert. Ich glaube, dass ich mich hier gut weiterentwickeln und viele Spiele machen kann. Das will ich bestmöglich nutzen.“

Josip Stanisic von Xabi Alonso überzeugt

...den ersten Kontakt zu Xabi Alonso: „Es ist schon etwas anderes, man weiß, welche Vita er als Spieler hat. Ich bin mir sicher, dass er sehr viel als Trainer erreichen wird. Die Gespräche verliefen sehr gut und ganz ruhig.“

...seine bevorzugte Position: „Es ist kein Geheimnis, dass ich lieber rechts als links spiele. Die rechte Verteidigerposition würde mir also schon gut gefallen. Wenn wir mit Dreier- oder Fünferkette spielen, kann ich auch den rechten Part in der Innenverteidigung übernehmen. Das sind wohl die beiden Positionen, auf denen ich am häufigsten aufdribbeln werde. Der Trainer sieht das ähnlich.“

...die Konkurrenzsituation in Leverkusen: „Die Jungs haben es gut gemacht, ich bin jetzt die erste Woche hier. Ich gehe nicht mit der Erwartungshaltung rein, dass ich dann sauer bin, wenn ich nicht von Anfang an spiele. Da mache ich sicher kein Fass auf. Das Wichtigste ist, dass wir einen guten Start hinlegen, damit sich alle wohlfühlen. Dann ist es für mich als Neuen auch einfacher.“

...die Zukunft 2024: „Mein Plan ist, mich weiterzuentwickeln. Dann möchte ich nächste Saison - wo auch immer - ein besserer Spieler sein.“

...die Ambitionen mit Bayer 04: „Wir haben eine sehr gute Truppe, wir können viel reißen. Der Trainer hat heute gesagt, dass wir ruhig bleiben müssen. Der Hype kommt sehr schnell, damit auch der Druck. Wir müssen auf dem Boden bleiben. Es wird sich im Laufe der Zeit zeigen, wo wir wirklich stehen. Aber mit den Transfers haben wir hohe Ziele. Mit der Breite des Kaders haben wir gute Chancen, um Titel zu spielen.“

...die prägendste Erinnerung an die BayArena: „Das war das letzte Spiel hier, als wir mit dem FC Bayern 1:2 verloren haben. Danach ist viel passiert. Daran habe ich keine gute Erinnerung. Aber die Stimmung war brutal, das hat mich überrascht. Deshalb habe ich auch richtig Bock auf mein erstes Heimspiel.“

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