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2:0 in BudapestBayer 04 zieht ins Europa-League-Viertelfinale ein

Lesezeit 3 Minuten
16.03.2023, Ungarn, Budapest: Fußball: Europa League, Ferencváros - Bayer Leverkusen, K.o.-Runde, Achtelfinale, Rückspiele in der Puskás Aréna, Leverkusens Edmond Tapsoba (l-r), Amine Adli und Mitchel Bakker feiern nach dem Spiel. Foto: Marton Monus/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Glücklich: Leverkusens Edmond Tapsoba (l-r), Amine Adli und Mitchel Bakker feiern nach dem Spiel.

Ohne zu glänzen, zieht Bayer 04 Leverkusen mit einem Sieg bei Ferencváros Budapest ins Viertelfinale der Europa League ein.

Was hatten die Verantwortlichen bei Bayer 04 Alarm geschlagen vor diesem Rückspiel im Europa-League-Achtelfinale. Motto: Bloß keine Überheblichkeit trotz 2:0-Vorsprungs. Trainer Xabi Alonso gab der Partie bei Ferencváros Budapest den Titel „Prüfung der Konzentration“. Die Spieler nahmen diese Herausforderung an und bestanden die Prüfung – ohne dabei zu glänzen. Nach dem 2:0 (1:0) in der Puskas-Arena könnte auf die Werkself jetzt in der Runde der letzten acht Mannschaften ein wirklich großes Kaliber warten.

Es waren noch keine 180 Sekunden gespielt, da hatten die Gäste genau das erreicht, was sie sich vorgenommen hatten. Das 1:0 durch Moussa Diaby nahm den Ungarn den Wind aus den Segeln. Gerade hatten sich die mehr als 50 000 Ferencváros-Fans mit toller Choreografie und leidenschaftlich vorgetragenen Gesängen hochgepeitscht, da lief Diaby auch schon der gesamten Budapester Abwehr auf und davon. Der Franzose blieb allein gelassen vor Keeper Denes Dibusz eiskalt, schob die Kugel unter dem linken Bein zur frühen Führung ein.

Bayer Leverkusen schenkt Chancen leichtfertig her

Von dieser Eiseskälte im gegnerischen Strafraum hätten diejenigen, die es mit Leverkusen halten, dann allerdings gerne noch mehr gesehen. Denn im restlichen Verlauf der ersten Halbzeit hatte Bayer 04 sehr häufig die Chance, das Duell frühzeitig und endgültig zu entscheiden. Doch da fehlte eben die von Alonso geforderte Konzentration. Teils leichtfertig wurden schön herausgespielte Überzahlsituationen hergeschenkt.

Die personell geschwächten Ungarn kämpften mit viel Herz und versuchten es in der Offensive mit der Brechstange. Meist standen die Gäste sicher, ließen kaum etwas zu. Doch zwei Mal hätten die Hausherren dann doch wieder beinahe einen Hexenkessel entfacht: Erst hielt Bayer-Keeper Lukas Hradecky mit tollem Fuß-Reflex gegen Amer Gojak, dann verhinderte die Latte kurz vor der Halbzeit den Ausgleich nach abgefälschtem Fernschuss von Adama Traoré.

Die von den Leverkusener Verantwortlichen so gerne angeführte Weiterentwicklung unter Alonso konnte man daran ablesen, dass es eben in der Gesamtrechnung mit einem 3:0 in die letzte der vier Halbzeiten ging.

Moussa Diaby trifft den Pfosten

Die eigentlich sehr runde Bayer-Leistung wurde aber auch nach dem Wiederanpfiff dadurch getrübt, dass es der Offensivabteilung weiter nicht gelang, das Ergebnis in die verdiente Höhe zu schrauben. Angriff nach Angriff rollte auf die mittlerweile völlig überforderte Budapester Hintermannschaft zu. Diaby traf den Pfosten, Serdar Azmoun brachte den Ball aus zwei Metern nicht über die Linie. Es schmerzte beim Zuschauen, dass sich die Werkself für ihre Bemühungen nicht belohnte.

Immerhin: Defensiv hielt die Konzentration.  Bei den wenigen Angriffsversuchen von Ferencváros im zweiten Durchgang war die Dreierkette um Jonathan Tah wach, ließ keine einfachen Abschlüsse zu.

Zudem erhöhte der eingewechselte Amine Adli in der Schlussphase dann doch noch auf 2:0. So blieb es bei der weißen Weste und einem absolut verdienten Einzug in die Runde der letzten acht Klubs.

Und wenn die Leverkusener sich heute Morgen aus Budapest verabschieden, werden sie sich wohl ein baldiges Wiedersehen wünschen. Denn am 31. Mai findet in der Puskás-Aréna das Endspiel der Europa League statt.

Manchester United oder Juventus Turin?

Heute ab 13 Uhr werden allerdings erstmal die Lose für die Viertelfinalpartien gezogen. Mögliche Gegner sind unter anderem Manchester United, Juventus Turin oder die AS Rom.

In einer sehr durchwachsenen Bundesliga-Spielzeit, in der ein großes Fragezeichen über einer erneuten Qualifikation fürs internationale Geschäft steht, könnte die weitere Reise im Europapokal also für ein versöhnliches Ende sorgen. Eintracht Frankfurt hat es in der vergangenen Spielzeit vorgemacht und sich mit dem Titelgewinn für die Champions League qualifiziert.

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