Rashica und KolasinacDie Hintergründe zu den geplatzten Bayer-Transfers

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Als schneller und torgefährlicher Flügelstürmer hätte Milos Rashica gut zu Bayer 04 gepasst. 

  • Bayer 04 Leverkusen konnte am letzten Tag der Transferfrist keinen Spieler mehr verpflichten.
  • Dabei waren die Verpflichtungen von gleich zwei Stars greifbar: Milos Rashica aus Bremen und Sead Kolasniac vom FC Arsenal.
  • Doch letztlich platzten beide Deals – weil wenig Zeit da war und der Werksklub nicht so viel Geld in die Hand nehmen wollte.

Leverkusen – Der Montagabend wird Bayer 04 Leverkusen wohl noch eine Weile nachhängen. Denn der Werksklub ist am letzten Tag der Sommer-Transferperiode leer ausgegangen – obwohl der Kader noch entscheidend gestärkt werden sollte und der Wechsel zweier Profis nahe war. Doch letztlich kam Bayer 04 der 18-Uhr-Transferschluss in die Quere.

Diese Deadline verhinderte den Wechsel von Milot Rashica nach Leverkusen. Der schnelle und torgefährliche Kosovare sollte aus Bremen verpflichtet werden. Der SV Werder hätte den 24-Jährigen gerne verkauft, um die leeren Klubkassen zu füllen. Bei knapp 20 Millionen Euro lag die Forderung. Doch bis zuletzt gab es keinen Abnehmer – so dass Bayer 04 eine Chance erkannte. „Erst am Montag hat sich das Fenster etwas aufgemacht für eine Leihe“, berichtete Sportdirektor Simon Rolfes am Abend dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Bremen wollte den Spieler verkaufen, das war schon länger bekannt. Mit unseren finanziellen Rahmenbedingungen in diesen Zeiten war aber nur ein Leihgeschäft möglich, dazu wollten wir eine Kaufoption. Aber am Ende konnten wir uns nicht rechtzeitig über diese Kaufoption einigen.“ Werders Geschäftsführer Frank Baumann sagte: „Die Gespräche sind erst am Mittag richtig losgegangen. Wir haben harte Verhandlungen geführt, Leverkusen wollte keinen fixen Wechsel machen. Es gab verschiedene Modelle. Am Ende reichte die Zeit nicht aus, eine Lösung zu finden.“

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Sead Kolasinac vom FC Arsenal

So wird Bayer 04 mindestens bis zum Winter mit dünn besetzten Flügeln auskommen müssen, zumal Paulinho nach seinem Kreuzbandriss noch eine Weile ausfallen wird und Moussa Diaby einen Muskelfaserriss im Fuß erlitten hat.

Und auch auf der Linksverteidiger-Position konnte Leverkusen seinen Wunschspieler nicht verpflichten, allerdings zerschlug sich dieser Wechsel wohl schon etwas früher: Sead Kolasinac vom FC Arsenal hätte die Baustelle in der Abwehr beheben sollen. „Das Gesamtpaket war für uns nicht finanzier- und realisierbar“, sagte Rolfes. Der langjährige Schalker hätte zwischen zehn und zwölf Millionen Ablöse gekostet, zumal soll Kolasinac in London neun Millionen Euro jährlich verdienen. Der 27-Jährige hätte Abstriche in Leverkusen machen müssen, zudem hätte der Werksklub noch einen Spieler abgeben müssen. Doch weder für Wendell, noch für Mitchell Weiser oder Aleksandar Dragovic wurde ein Abnehmer gefunden. Einzig Panagiotis Retsos konnte am letzten Tag der Transferfrist noch bei einem anderen Klub untergebracht werden. Der griechische U-21-Nationalspieler spielt auf Leihbasis bis zum Saisonende beim französischen Erstligisten AS St. Etienne. Die vergangene Saison hatte Retsos in England bei Sheffield United verbracht.

„Patrik Schick war unser wichtigster Transfer“

Den Abgängen der Offensiv-Stars Kai Havertz (FC Chelsea) und Kevin Volland (AS Monaco) stehen somit nur die Verpflichtungen von Stürmer Patrik Schick und Rechtsverteidiger Santiago Arias gegenüber. Der 24 Jahre alte Tscheche Schick kam für 26,5 Millionen Euro von der AS Rom, der 28-jährige Kolumbianer Arias wurde auf Leihbasis von Atlético Madrid verpflichtet.

Trotz der Rückschläge vom Montag zog Sportdirektor Rolfes ein positives Fazit: „Patrik Schick war unser wichtigster Transfer dieser Transferperiode. Gerade weil die Mittelstürmer-Position auf dem Transfermarkt sehr umkämpft ist.“

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