DFB-Comeback rückt näherRudi Völler hat auch den Segen vom Chef

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Bayer Leverkusen vs. RSC Anderlecht, Testspiel, Bayarena, Rudi Völler (Bayer), 04.09.2020, Herbert Bucco

Rudi Völler auf der Tribüne der Bay-Arena

DFB-Präsident Bernd Neuendorf vermied eine Bestätigung, lobte Rudi Völler in Köln aber über den grünen Klee.

Aus Bernd Neuendorf sprach wie auf Knopfdruck jener Politiker, der der SPD-Mann und aktuelle DFB-Präsident seit Jahrzehnten ist. „Es sind ja schon viele Namen kolportiert worden, aber wir werden in Ruhe schauen und uns nicht am Namedropping beteiligen“, sagte Neuendorf am Donnerstagabend.

Das Thema der letzten Tage wollte Neuendorf galant umschiffen: Am Rande   der Podiumsdiskussion im Deutschen Sport und Olympia Museum in Köln wurde Neuendorf zu den sich verdichtenden Hinweisen auf eine Rückkehr Rudi Völlers (62) zum DFB als Sportdirektor für die Männer-Nationalmannschaft befragt. „Es wurde extra ein Gremium geschaffen für diese Nachfolge – die kennen die Szene deutlich besser als ich, deswegen sitzen sie dort“, sagte Neuendorf in Bezug auf die fünfköpfige DFB-Taskforce, der auch Völler angehört und die den Nachfolger des zurückgetretenen Oliver Bierhoff finden soll.

Zwischen den Zeilen ließ sich allerdings die Zufriedenheit des Präsidenten mit der offensichtlich auf den Vorruheständler Völler gefallen Wahl heraushören. „Ich schätze ihn außerordentlich, wir haben ein sehr gutes, vertrauensvolles Verhältnis – er ist ein echter Typ“, sagte Neuendorf über den langjährigen Sportchef von Bayer 04.

Beide kennen sich bereits aus Neuendorfs Zeit als Präsident des Fußball-Verbandes Mittelrhein (FVM), zu dem auch Leverkusen zählt. Völler sei ein absoluter Sympathieträger, bringe auch fachlich „viele Voraussetzungen“ mit. Der Weltmeister von 1990 und Vize-Weltmeister von 2002 soll die strauchelnde DFB-Elf bis zur Heim-EM 2024 wieder in die Spur bringen.

Fredi Bobic ebenfalls für Rudi Völler als DFB-Sportdirektor

Fredi Bobic, Sport-Geschäftsführer von Hertha BSC und selbst Kandidat auf den DFB-Posten, wäre ebenfalls glücklich über ein Völler-Comeback beim Verband. „Wenn ich den Namen Rudi Völler höre und mich jemand dazu fragt, dann sage ich: Überragend, volle Unterstützung“, sagte Bobic im Trainingslager der Berliner in Florida – der 51-Jährige könnte nach der EM den Sportdirektor-Posten beim DFB übernehmen. „Was braucht die Nationalmannschaft denn jetzt wirklich? Jemanden, der kommunikativ stark ist, der auch vereinen kann.“ Nach Ansicht von Bobic erfüllt Völler dieses Profil. „Den hätte ich schon viel früher auf dem Zettel gehabt normalerweise. Ich liebe Rudi.“

Am Donnerstag tagt die DFB-Taskforce um Präsident Neuendorf und Sportdirektor in spe Völler das nächste Mal. „Wir werden zeitnah entscheiden können, wer auf unser Profil passt“, kündigte der Verbandschef an.

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