DFB-WahlAndreas Rettig rechnet gnadenlos mit dem Kandidaten Peter Peters ab

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Andreas Rettig

Köln – Wenige Tage vor der Neuwahl des DFB-Präsidenten hat Fußball-Funktionär Andreas Rettig seine Ablehnung des Kandidaten Peter Peters noch einmal eindeutig bekräftigt. Der Geschäftsführer des Drittligisten Viktoria Köln, einst Manager des SC Freiburg, 1. FC Köln, FC Augsburg und Geschäftsführer des FC St. Pauli, erklärte gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Meine Einschätzung zu Peter Peters gebe ich auf Basis knapp 20-jähriger Zusammenarbeit in unterschiedlichen Konstellationen ab, etwa als Geschäftsführer oder Vorstandskollege der Deutschen Fußball-Liga. Er hat einen der Top-Traditionsvereine in seiner fast 20-jährigen Verantwortung als Finanzchef nahezu in den wirtschaftlichen Ruin geführt. Auch als Aufsichtsrat der DFL ist er nicht durch kluge Entscheidungen aufgefallen.“ Rettig war von 2015 bis Anfang 2015 Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL).

Peter Peters tritt am Freitag in Bonn bei der ersten Kampfabstimmung um das höchste Amt im Deutschen Fußball-Bund am Freitag gegen Bernd Neuendorf an, den Präsidenten des Regionalverbandes Mittelrhein. Obwohl die Öffentlichkeit beiden Kandidaten kritisch gegenübersteht, gilt Neuendorf, der Mann der Amateure steht, als Favorit. „Ich kenne und schätze ihn. Er ist ein unbelasteter, integrer und verlässlicher Partner. Das hat er als Präsident meines Heimatverbandes Mittelrhein unter Beweis gestellt“, sagt Rettig über den ehemaligen Journalisten und SPD-Politiker.

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Wie sich Peter Peters der Öffentlichkeit als überzeugender Erneuerer eines von Skandalen und inneren Zerwürfnissen erschütterten Verbandes präsentieren will, bleibt Rettig schleierhaft. Sein Urteil über Peters ist hart: „Dass jemand, der seit 2007 mehr oder weniger in alle DFB-Entscheidungen involviert war, nun so tut, als hätte er damit nichts zu tun und jetzt als Präsidentschaftskandidat für einen Neuanfang stehen will – mit Verlaub: Da kann ich nur den Kopf schütteln.“

Obwohl der weibliche Umbruch im DFB mangels Spitzen-Kandidatinnen im männlich geprägten Verbandskoloss erst einmal ausbleibt, ist Rettig im Fall der Wahl von Neuendorf von einem Kulturwandel überzeugt. Er prophezeit: „Ab dem 11. März gehen die Uhren anders. Dann beginnt eine neue Zeitrechnung. Da bin ich sicher. Ich bin von einem Schulterschluss von DFB und DFL zum Wohle des deutschen Fußballs überzeugt. Das Wettrennen um Deutungshoheiten muss aufhören. Wohin die Spaltung führt, die von interessierter Seite immer wieder befeuert wird, sehen wir in diesen Tagen.“

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