0:4 in RödinghausenFortuna Köln spielt wie „Jugendtruppe“ und verliert

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Bediente Kölner nach der Pleite in Rödinghausen

Köln – Die erste sportliche Zwischenbilanz des Neustarts des SC Fortuna Köln könnte schlechter kaum aussehen: Letzter Tabellenplatz der Fußball-Regionalliga West nach zwei Spielen, null Punkte, null Tore und fünf Gegentreffer. „Es sah aus, wie eine Männertruppe gegen eine Jugendtruppe“, beschrieb Trainer Thomas Stratos das 0:4 (0:2) am Samstag beim SV Rödinghausen, der zweiten Niederlage zum Saisonauftakt nach dem 0:1 gegen die U21 des 1. FC Köln in der Woche zuvor. „Wir spielen es ordentlich, machen es ganz nett. Aber ganz nett ist eben zu wenig“, kritisierte Stratos.

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Die Fortuna hatte alle vier Tore nach Standardsituationen kassiert. Das Julian Wolff traf nach einer Ecke zum 1:0 (16.), Christian Derflinger im Anschluss an einen weiten Einwurf (20.). Daniel Flottmann – langjähriger Kapitän der Fortuna – erhöhte in der zweiten Halbzeit nach einem Freistoß auf 3:0 (55.) und in der 70. Minute verwertete erneut Wolff einen Eckball zum 4:0. Zwei Rödinghausener Innenverteidiger waren für drei Tore verantwortlich. Der überragende Derflinger konnte drei Treffer vorbereiten – weil die Kölner nach ruhenden Bällen katastrophal verteidigten. „Wenn du es nicht schaffst, deinen Körper einzusetzen und dagegenzuhalten – dann bekommst du eben die Tore“, kritisierte Stratos. „Wir sind da teilweise hingegangen wie Schulkinder.“

Fortuna Köln ohne Großchancen

Dass Fortunas Defensive kaum Chancen aus dem Spiel heraus zuließ, war ein schwacher Trost. Zumal die Offensive des Südstadt-Klubs erneut an Harmlosigkeit kaum zu überbieten war. Mehr als zwei Halbchancen von Roman Prokoph und Kelvin Lunga gab es aus Kölner Sicht nicht. „Es hat nicht gereicht für uns, auch nicht für ein Tor. Dafür sind wir nicht stark genug, um uns die Dinger vorne zu erarbeiten“, sagte Stratos.

Offensive soll verstärkt werden

Doch die Probleme sind nicht neu, der Trainer hatte sie bereits in der Vorbereitung erkannt. „Wir haben uns etwas von den Eindrücken aus der Vorbereitung täuschen lassen“, gestand Stratos. In den Testspielen gegen Preußen Münster und den FC Homburg sei die Mannschaft robust aufgetreten. Doch Pflichtspiele – gerade solche gegen routinierte Teams wie Rödinghausen – sind eine andere Kategorie. „Da hilft nur Training“, kündigte Stratos an. Und ein Transfer. Am Wochenende war die Verpflichtung eines weiteren, dem Vernehmen nach gestandenen, Offensivspielers geplatzt. „Er hat uns abgesagt“, berichtete Stratos. „Wir sind weiter auf der Suche. Wir müssen nachlegen, da kommen wir nicht drumherum.“

In Richtung Verein, Fans und Sponsoren versprach der Trainer: „Wir werden uns verbessern.“ Dass muss der SC Fortuna auch, in vielen Bereichen. Sonst stehen dem Südstadt-Klub extrem ungemütliche Monate bevor.

SC Fortuna Köln: Rauhut - Bender, Tuncer, Uzelac, Koljic - Ochojski, Brock - Hoffmann, Abderrahmane, Lunga - Prokoph. - Zuschauer: 1375. - Tore: 1:0 J. Wolff (16.), 2:0 Derflinger (20.), 3:0 Flottmann (55.), 4:0 J. Wolff (70.).

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