Handball-EMTeambuilding mit Gulasch und Spätzle

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Vorfreude auf die EM in Deutschland: Bundestrainer Alfred Gislason.

Vorfreude auf die EM in Deutschland: Bundestrainer Alfred Gislason.

Das deutsche Handball-Nationalteam stimmt sich in Frankfurt auf die EM ein. Marian Michalczik fällt verletzt aus.

Drei Tage hat sich die deutsche Handball-Nationalmannschaft in Frankfurt auf die Heim-EM eingestimmt, die für sie am 10. Januar mit dem Eröffnungsspiel im Düsseldorfer Fußballstadion gegen die Schweiz beginnt. Dabei werden ein Weltrekordspiel und 50 000 Zuschauer erwartet.

Bundestrainer Alfred Gislason berichtete am Freitag, dass er bereits voller Aufregung auf die anstehende Aufgabe blicke: „Ich freue mich auf die EM und dass ich sie als deutscher Nationaltrainer in Deutschland erleben darf. Denn dieses Land ist berühmt für die Stimmung auf den Rängen, nicht nur bei deutschen Spielen. Das ist wirklich einzigartig.“

Gislason hat in Frankfurt viel mit der Mannschaft gearbeitet. Als Hausaufgabe für den nächsten Lehrgang, der am 1. Januar in Brunsbüttel beginnt, hat er seinen Spielern das Studium von Videosequenzen mitgegeben, die helfen sollen, bestimmte Fehlerbilder abzustellen. Was sie davon bereits gelernt hat, kann die Mannschaft am 4. und 6. Januar zeigen. Dann trifft sie in Flensburg und Kiel jeweils auf die Mannschaft Portugals. Der Sport war jedoch nur ein Teil der Frankfurter Maßnahme, der andere betraf das Teambuilding.

Dazu haben sich die Spieler, einer Idee der sportlichen Leitung folgend, in Köche verwandelt. Herausgekommen ist dabei Gulasch, ein Fischgericht, schwäbische Spätzle und diverse Suppen. Gislason fand diese Idee „wirklich sehr gut. Es war interessant zu sehen, wie die Spieler bei handballfernen Themen miteinander agieren. Mitgekocht habe ich nicht. Aber ich habe das alles gegessen.“ Geschmackliche Kritik äußerte Gislason nicht.

In sportlicher Hinsicht schmeckt Gislason allerdings gar nicht, dass sich Marian Michalczik bei der Trainingseinheit am Donnerstag eine so schwere Muskelverletzung am Bein zugezogen hat, dass er für das gesamte Turnier ausfällt. Gerade auf den Rückraumspieler des TSV Hannover-Burgdorf hatte Gislason als Mittelblockalternative zu Johannes Golla und Julian Köster gesetzt.

Gislason verzichtet vorerst auf eine Nachnominierung und geht mit nunmehr 18 Spielern ins Turnier. In Frankfurt fehlte obendrein Kai Häfner wegen eines Magen-Darm-Infekts. Er wird aber in Brusbüttel wieder dabei sein. Gislason und Sportvorstand Axel Kromer betonten am Freitag, dass die 18 Spieler wegen ihrer Stärke ausgesucht worden seien, nicht wegen ihres Alters.

Keine Vorgaben für Silvester

Denn im Kader stehen einige Spieler, die zuletzt mit der U21-Nationalmannschaft Weltmeister geworden waren. Eine zentrale Rolle kommt laut Gislason seinem Spielmacher und Assistsammler Juri Knorr zu, der seine Klasse bei den vergangenen Turnieren schon gezeigt hat.

Den Jahresübergang werde er nicht groß feiern, betonte Gislason, und er geht davon aus, dass seine Spieler sich genauso verhalten. „Ich habe keine Vorgabe gemacht. Das muss ich auch nicht. Wer auf dem Spielfeld Verantwortung für Deutschland übernimmt, der wird das auch Silvester im privaten Rahmen machen“, sagt der Bundestrainer.

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