DELKölner Haie erleben historisches Derby-Debakel in Düsseldorf

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Uwe Krupp (Koelner Haie, Cheftrainer) bei seiner Mannschaft.

Duesseldorfer EG vs. Koelner Haie, Eishockey, Penny DEL, 24. Spieltag, Saison 2023/2024, 03.12.2023

Foto: Eibner-Pressefoto/Thomas Haesler

Haie-Trainer Uwe Krupp

In der ausverkauften DEG-Arena kassiert der KEC, desolat und streckenweise unmotiviert spielend, am Sonntag ein 1:7 gegen den rheinischen Rivalen Düsseldorfer EG.

Am ersten Adventssonntag haben die Kölner Haie eine historische Demütigung bei der  Düsseldorfer EG erlitten. Die Mannschaft von Uwe Krupp spielte im rheinischen Derby nicht nur schwach, sondern streckenweise auch unmotiviert und kassierte in der mit 13.102 Zuschauern ausverkauften DEG-Arena ein 1:7 (0:0, 0:3, 1:4), die höchste Niederlage des KEC gegen Düsseldorf, die es in der DEL je gab. „Das sollte uns allen peinlich sein. Verletzte dürfen keine Ausrede sein, wenn man 1:7 verliert. Wir sind von unserem Spiel abgewichen und haben Sachen gemacht, die nicht abgesprochen waren. Peinlich!“, sagte Kapitän Moritz Müller.

Wie am Freitag beim 5:2 in Iserlohn waren die Kölner Angreifer Andreas Thuresson, Tim Wohlgemuth, Jason Bast und David McIntyre nicht dabei, kurzfristig musste auch Frederik Storm passen, der das Aufwärmen vor dem Spiel noch mitgemacht hatte. Im Tor stand Tobias Ancicka, auf der Bank saß nicht Mirko Pantkowski, der krank ausfiel, sondern Nachwuchsmann Niklas Lunemann. Im Schlussdrittel, in dem der KEC völlig einbrach, sollte er nach dem sechsten Gegentreffer einen Kurzeinsatz erhalten.

Fast wäre der KEC bereits in der ersten Minute in Rückstand geraten. Ancicka klärte aber gegen Kevin Clark, der allein aufs Kölner Tor gestürmt war. Es war Stimmung in der Halle, mehr als 1000 Haie-Fans waren mit einem Schiff aus Köln angereist. Im ersten Drittel konnten sie noch zufrieden sein mit ihrer Mannschaft. Denn sie schien das Spiel im Griff zu haben. Allerdings brachten die Kölner die Scheibe trotz einiger Möglichkeiten nicht an Düsseldorfs Keeper Henrik Haukeland vorbei.

Ab dem Mitteldrittel nahm das Verhängnis seinen Lauf. Es gesellten sich zu der aufgrund der Personallage verständlichen Haie-Sturmschwäche krasse Aussetzer im Defensivspiel. Die DEG hatte es leicht und landete in der 30. Minute innerhalb von 25 Sekunden einen Doppelschlag zum 2:0 durch Clark und Kenny Agostino. Kurz vor der Pause folgte das 3:0 durch Nicolas Geitner, ein Kontertor, bei dem wie bei den beiden Treffern zuvor Konfusion in der KEC-Abwehr herrschte.

„Wir müssen unsere Chancen konsequenter nutzen und defensiv besser spielen. Man merkt bei uns ein bisschen die Frustration, wir müssen wieder ins Spiel finden“, meinte Stürmer Hakon Hänelt in der Pause. Letzteres schafften die Haie nicht, sie liefen im Schlussabschnitt vor allem hinterher – und kassierten schnell das 0:4, erzielt von Alexander Ehl (45.). Der KEC kam durch einen Powerplaytreffer von Louis-Marc Aubry noch auf 1:4 heran (47.).

Danach ergaben sich die Haie-Profis jedoch fast kampflos in ihr Schicksal, waren nur Zuschauer auf dem Eis. Ehl bei Überzahl (53.), Phil Varone  (53.) und Kohen Olischefski (54.) machten das 7:1 perfekt - und schrieben Geschichte: 2006, 2010 und 2021 besiegte Düsseldorf die Haie jeweils mit 6:1. Ein 7:1 gab es in der DEL noch nie.

Kölner Haie: Ancicka (53.: Lunemann) - Austin Bailen - Dietz, Sustr - Sennhenn, Müller - Schütz, MacLeod, Grenier - Hänelt, van Calster, Olver - Glötzl, Proft, Lindner - Aubry, Kammerer. – Zuschauer: 13.102. – Schiedsrichter: Schrader, Hunnius. – Strafminuten: Düsseldorf 8/ Köln 12. – Tore: 1:0 Clark (29:42), 2:0 Agostino (30:07), 3:0 Geitner (37:58), 4:0 Ehl (44:33), 4:1 Aubry (46:16), 5:1 Ehl (52:12), 6:1 Varone (52:28), 7:1 Olischefski (53:23).

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