Verletzungspech beim KECKölner Haie suchen Ersatz für Thuresson

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Die Kölner Haie müssen derzeit auf ihren Angreifer Andreas Thuresson verzichten.

Die Kölner Haie müssen derzeit auf ihren Angreifer Andreas Thuresson verzichten.

Wegen einer erneuten Gehirnerschütterung fällt der Schwede bis auf weiteres aus, der KEC erwägt deshalb eine Nachverpflichtung.

Auf die Reise nach München haben sich die Kölner Haie schon am Donnerstag gemacht. Ein wichtiger Spieler fehlte, der schwedische Stürmer Andreas Thuresson; und er wird nicht nur in der DEL-Partie am Freitag (19.30 Uhr) beim EHC Red Bull passen müssen, sondern wohl für den Rest der Saison ausfallen. Wegen einer Gehirnerschütterung, die er in der vergangenen Woche in der Partie in Berlin bei einer Rangelei erlitt. Es ist bereits die zweite Verletzung dieser Art, die sich Thuresson in dieser Spielzeit zugezogen hat.

Die erste Gehirnerschütterung hatte er Anfang November, erst Ende Dezember kam er zurück. Nach dem Comeback war er somit nur drei Wochen im Spielbetrieb.  Und er ist vorbelastet. Auch in seiner Zeit in Schwenningen fiel er wegen einer Gehirnerschütterung länger aus. In seinem Alter, Thuresson wird in diesem Jahr 37 Jahre alt, kann all dies sogar bedeuten, dass er seine Karriere beenden muss.

Ohne Thuresson hat der KEC in der Offensive eine geringere Variabilität

Die Haie haben somit ein Problem. Thuresson ist nicht zu ersetzen, nicht nur, weil er in der letzten Saison bester Scorer der Liga war, sondern auch, weil er ein Rechtsschütze ist, neben Alexandre Grenier der einzige Angreifer mit dieser Schussseite, den die Haie aufbieten können. Heißt: Ohne Thuresson hat der KEC in der Offensive eine geringere Variabilität.

Bis zum 15. Februar haben die Haie noch Zeit, sich nach Ersatz umzuschauen. Und Sie tun es offenbar auch. „Da wir eine Importlizenz in dieser Saison bisher nicht vergeben haben, wäre es theoretisch möglich, auf einen Ausfall zu reagieren“, sagt Haie-Trainer Uwe Krupp – und das kann zweierlei bedeuten: Der Etat für den Profi, der die elfte von elf in der DEL pro Klub möglichen Ausländerlizenzen bekäme, ist dem Coach noch nicht bewilligt - und/oder der passende Spieler noch nicht gefunden worden.

Kölner Haie haben viel Pech mit Verletzungen

Insgesamt haben die Haie viel Pech im Hinblick auf Verletzungen. So fehlt ihnen Nick Bailen (33/USA), bester DEL-Verteidiger des Vorjahres und auch ein Rechtsschütze, schon seit Anfang Dezember wegen einer Knieverletzung. Und da Andrej Sustr in den vergangenen zwei Wochen ebenfalls ausfiel und dazu noch Moritz Müller für drei Spiele gesperrt war, mussten sie einige Partien mit einer improvisierten Abwehr bestreiten, in der Angreifer Frederik Storm aushalf.

Hätten sie Anfang Januar nicht den US-Profi Patrick Sieloff, der schon 2021/22 ein Hai war, für die Abwehr zurück nach Köln geholt, so wären die Probleme noch größer gewesen. „Im Großen und Ganzen sind wir gut mit den Ausfällen umgegangen“, meint Krupp. „Die Nachverpflichtung von Sieloff war wichtig, die anderen Spieler sind gut mit den Veränderungen in der Aufgabenverteilung umgegangen.“ Die Lage scheint sich nun aber zu bessern. Bailen und Sustr haben in dieser Woche wieder mit der Mannschaft trainiert, und es ist gut möglich, dass  beide bereits in München ihre Comebacks geben. Oder sonst im nächsten Heimspiel des KEC am Dienstag gegen Bremerhaven.

In München geschehen derweil ebenfalls interessante Dinge. Am vergangenen Sonntag stand beim 4:2 gegen Bremerhaven  plötzlich Don Jackson, der erfolgreichste Trainer der DEL-Geschichte, wieder an der Münchner Bande. Eigentlich hat der US-Coach seine Laufbahn nach der Red-Bull-Meisterschaft 2023 beendet, Toni Söderholm ist seither Chefcoach bei Red Bull. Da der Finne am Sonntag krank war, sollte er von Co-Trainer Pekka Kangasalusta vertreten werden. Doch der hatte im Training eine Gehirnerschütterung erlitten. Und so musste Jackson ran, der seit dieser Spielzeit als „Head of Coaching Development“, also eine Art Trainervater, in der Red-Bull-Organisation geführt wird. Das Spiel gegen die Haie werden vermutlich Söderholm und Jackson gemeinsam coachen.

Die erste Partie beim Meister gewann der KEC im September mit 5:2, verlor danach aber beide Heimspiele gegen München (1:5, 3:6).

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