Desaster perfektKölner Haie scheitern in den Pre-Playoffs an Ingolstadt

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Zwei Eishockey-Spieler stehen dicht gedrängt auf der Spielfläche.

Patrick Sieloff von den Kölner Haien im Zweikampf mit Charles Bertrand vom ERC Ingolstadt

Der KEC verliert am Donnerstag das zweite Heimspiel gegen den ERC mit 2:4 und die Serie mit 1:2. Und dabei wollte Uwe Krupps Team in dieser DEL-Saison mindestens in die Top Vier kommen. 

Um 21.49 Uhr am Donnerstagabend war das Desaster der Kölner Haie und ihres Trainers Uwe Krupp besiegelt. Die Profis des ERC Ingolstadt jubelten auf dem Eis der Lanxess-Arena, die Kölner ließen dagegen die Köpfe hängen, denn sie sind frühzeitig gescheitert. Der KEC kassierte ein 2:4 (0:1, 1:2, 1:1) gegen die bayerischen Panther und verlor die Pre-Playoff-Serie damit in 1:2 Spielen.

Die Haie waren zwar am Sonntag in Ingolstadt mit einem 5:1-Erfolg gestartet. Danach fand der Gegner jedoch in Playoff-Form, die Haie hatten nicht genug entgegenzusetzen. Weder taktisch noch spielerisch überzeugten sie und verloren letztlich verdient beide Heimspiele. Ingolstadt trifft nun ab Sonntag im Playoff-Viertelfinale auf Bremerhaven.

„Wenn man sich den Verlauf der Saison ansieht, war das kein Schritt nach vorn. Wir haben es nicht geschafft, konstant als Mannschaft Spiele zu gewinnen und das eigene Tor zu verteidigen. Wir sind alle sehr enttäuscht“, sagte Haie-Kapitän Moritz Müller.

KEC verliert 2:4 gegen ERC Ingolstadt  – Haie setzten gleichen Kader wie am Vorabend ein

In Spiel drei boten die Haie den gleichen Kader auf wie am Abend zuvor. Auch andere Dinge ähnelten sich. Bei der 2:3-Niederlage waren sie nach 32 Sekunden in Rückstand geraten. Diesmal vergingen 126 Sekunden, bis die Gäste das 0:1 erzielten, Jan Nijenhuis fälschte einen Schuss von Mathew Bodie unhaltbar für KEC-Torhüter Tobias Ancicka ab.

Die KEC-Profis mühten sich zwar, doch es war viel Krampf dabei, denn sie kamen nicht durch, da Ingolstadt geschickt und effektiv verteidigte. Wie in Partie zwei schafften es die Gäste, die Angreifer vom Tor weitgehend fernzuhalten. Natürlich sei die Anspannung groß, sagte Verteidiger Jan Luca Sennhenn in der Pause nach dem ersten Drittel – und: „Wir müssen unsere Chancen nutzen.“

KEC spielte auch im Mitteldrittel schwächer als Ingolstadt

Mühsam ging es für den KEC auch im Mitteldrittel weiter. Die Gäste waren überlegen, die Kölner versuchten einiges, doch es gelang ihnen zunächst wenig. Bis in der 30. Minute einem Verteidiger der Ausgleich glückte: Brady Austin schoss das 1:1 nach Pass von Louis-Marc Aubry. Doch die Freude war schnell verflogen. Denn 80 Sekunden später ging Ingolstadt wieder in Führung. Daniel Pietta gewann den Puck, spielte auf Philipp Krauß, der aus spitzem Winkel traf, sodass es 1:2 stand. Und die Haie wieder dem Rückstand hinterherlaufen mussten.

Sie hatten in dieser Phase zwar ein paar gute Chancen, Michael Garteig im ERC-Tor hielt jedoch alles und bestätigte die gute Playoff-Form, die er schon am Mittwoch gezeigt hatte. Auf der anderen Seite fielen die Tore leichter. In der 36. Minute ließ sich Ancicka von Casey Bailey düpieren, der die Scheibe vors Tor gebracht hatte, bevor der KEC-Keeper sie sich unglücklich selbst hineinlegte – 1:3. Es herrschte Stille in der Halle.

Powerplay von Gregor MacLeod kann bittere Enttäuschung nicht abwenden

Das änderte sich zu Beginn des Schlussdrittels, als das 2:3 fiel. Im Powerplay war Gregor MacLeod erfolgreich, bei dem der Puck nach einem gewonnen Bully gelandet war (42.). Es gab den Kölnern Energie, und sie schafften es zum ersten Mal in dieser Partie, den Gegner über mehrere Minuten unter Druck zu setzen, jedoch ohne weiteren Erfolg. Den 2:4-Endstand machte Brandon Konzun mit einem Treffer ins leere Tor perfekt.

Dieses Saisonende ist eine bittere Enttäuschung für die Haie. Mit einem verstärkten Kader, zusammengestellt nach Krupps Wünschen, waren sie angetreten, unter die Top vier zu kommen. Nachdem sie im vergangenen Jahr als Tabellensechster in die Playoffs gegangen und im Viertelfinale in sechs Spielen an Mannheim gescheitert waren, wollten sie zu den Spitzenteams aufschließen. Die Ziele haben sie verfehlt, sich insgesamt verschlechtert, nicht verbessert.

Geschäftsführer Philipp Walter hat eine große Analyse angekündigt. Einige Spieler werden den KEC verlassen. Vermutlich wird auch der Coach nach vier Jahren gehen. Krupps Vertrag läuft zwar noch bis 2025, doch nach diesem Scheitern ist es fraglich, ob er weitermacht.

Kölner Haie: Ancicka – Sieloff, Müller – Bailen, Austin – Sennhenn, Dietz – Aichinger – Hänelt, McIntyre, Storm – Wohlgemuth, Aubry, Kammerer – Grenier, MacLeod, Schütz – Proft, van Calster, Lindner. – Zuschauer: 12.610. – Schiedsrichter: MacFarlane, Anderson. – Strafminuten: Köln 8/Ingolstadt 10 . – Tore: 0:1 Nijenhuis (2:06), 1:1 Austin (30:00), 1:2 Krauß (31:20), 1:3 Bailey (35:29), 2:3 MacLeod (41:44), 2:4 Konzun (59:23).

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