Der Südstadt-Klub geht als Tabellenführer der Regionalliga West in die Länderspielpause. Dennoch verpasst die Fortuna den Sieg.
Regionalliga WestFortuna Köln springt auf Platz eins, ärgert sich aber

Timo Bornemann ärgert sich über die vergebene Siegchance des SC Fortuna Köln gegen Paderborn
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Fortuna Köln ist neuer Tabellenführer der Regionalliga West. Doch im Südstadion wollte sich am Sonntag kein richtiges Festtagsgefühl einstellen. 2363 Zuschauer sahen am 15. Spieltag der West-Staffel ein torloses Spiel gegen den SC Paderborn II. Das Unentschieden ist umso ärgerlicher, weil Schalke II, bis dahin Spitzenreiter, tags zuvor mit 1:4 bei Borussia Dortmund II untergegangen war.
Starke Paderborner Defensive
Fortuna begann entschlossen, mit klarer Statik und sauberem Positionsspiel. Die Südstädter übernahmen sofort die Regie. Rafael Garcia schob die Partie über die Außen an, kam mehrfach durch, fand im Strafraum aber keinen Abnehmer. Die Szene, die den Nachmittag hätte öffnen können, gehörte Timo Bornemann: Georg Strauch spielte einen perfekt getimten Steilpass, Bornemann lief frei durch, umkurvte Torhüter Florian Pruhs – und setzte den Ball neben das verwaiste Tor (24.). Wenig später bot sich die nächste Chance. Enzo Wirtz stieg am Fünfmeterraum hoch, doch sein Kopfball verfehlte das Ziel knapp (32.).
„Paderborn ist eine starke Mannschaft, die gut verteidigt hat. Wir sind super in die Partie reingekommen und haben immensen Druck entwickelt. Es war schade, dass wir nicht in Führung gegangen sind“, resümierte Fortuna-Trainer Matthias Mink. Der Spielfluss geriet darauf ins Stocken. Paderborn rückte konsequent nach, schloss Räume, nahm Tempo aus den Kölner Aktionen. Der SCP war nach vorne kaum präsent, aber im Verteidigungsverhalten diszipliniert. Nur nach einer Ecke entstand Gefahr: Luis Flörke kam am ersten Pfosten zum Volley, verzog jedoch weit (45.+1). „Danach mussten wir erstmal kurz durchatmen“, so Mink.
Fortuna ist Tabellenführer
Nach dem Seitenwechsel blieb das Muster stabil. Fortuna lief an, suchte Lösungen, fand aber selten Tiefe. Paderborn verteidigte nüchtern und wartete – auf Fehler oder auf den Schlusspfiff. Ein langer Einwurf brachte die nächste nennenswerte Szene: Max Fischer zog direkt ab, Pruhs reagierte zuverlässig (65.). Garcia hatte später noch einmal eine gute Schussposition, schoss aber deutlich zu hoch (71.). Die Gastgeber wirkten bemüht, strukturiert, aber im letzten Drittel unpräzise. „Die zweite Hälfte war drückend von uns. Das hat die Paderborner Körner gekostet. Es ist schade, dass wir in dieser Phase nicht den richtigen Punch hatten“, erklärte Mink und lobte zugleich: „Es war ein weiteres Spiel, in dem wir kein Gegentor kassiert und unseren Heimnimbus gewahrt haben.“
So blieb ein Nachmittag, der viel Arbeit und keinen Treffer bot. Fortuna übernimmt die Tabellenführung, dürfte sich aber am Ende dennoch ärgern. Die Länderspielpause kommt zur rechten Zeit. Regeneration, Nachjustierung, Abschlussarbeit – all das steht nun auf dem Plan, bevor es zum Spitzenspiel bei den Sportfreunden Siegen geht.
Fortuna Köln: Winkler – Statovci (45. Brechmann), Al-Azzawe, Fischer, Afamefuna – Strauch, Michelbrink (61. Al Ghaddioui), Stanilewicz (83. Hekmat) – Bornemann (61. Thier), Wirtz, Garcia. – Zuschauer: 2363.

