Kommentar zur Handball-WMDrei Lehren aus dem Erfolg der deutschen Mannschaft

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Das deutsche Team feiert gemeinschaftlich den Sieg über Serbien.

Jubel auf der deutschen Bank nach dem Sieg über Serbien.

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat in überzeugender Manier die Vorrunde erreicht. Das ist ein großer Schritt.

Auch vor diesem Handball-Großereignis, der WM in Polen und Schweden, schien die deutsche Mannschaft wieder verloren zu sein. Es gab die obligatorischen Absagen, nicht einmal wegen einer Verletzung, sondern wegen Überlastung, was wirklich ein Thema ist für die Jahr für Jahr Großveranstaltungen ausrichtende Handball-Welt – in Phasen mit Olympischen Spielen sind es sogar inflationäre zwei pro Jahr.

Das Team nutzt seine Chance

Nun würde neben den Weltklasse-Kreisläufern Hendrik Pekeler und Patrick Wiencek vor allem der großartige Rückraum-Spieler Fabian Wiede fehlen. Trainer Alfred Gislason, ein erfahrener und titelreicher Coach, monierte diese Zurückhaltung  zu Recht mit Unverständnis.

Jedoch wusste der kluge und weitsichtige Mann, was für eine Chance in dieser Konstellation verborgen liegt. Und tatsächlich hat sich seine nun um zwei außerordentliche Talente wie Juri Knorr und Fabian Köster verstärkte Auswahl von den großen Namen emanzipiert.

Juri Knorr wird immer stärker

Was vor allem an der Spielstärke, dem Instinkt und dem herausragenden Können von Knorr   liegt. Er war in den beiden erfolgreich bestrittenen Vorrundenspielen der Deutschen gegen Katar sowie die   robusten und flinken Serben vieles in einem: Torschütze, Stabilisator, Spielmacher und Passgeber, auch wenn er Letzteres in der Crunchtime gegen Serbien etwas übertrieb. Was aber seinem Zocker-Temperament geschuldet ist, was oft genug aufgeht.

Zu Knorr und Köster kommen Entdeckungen wie der zweite Torhüter Joel Birlehm und Linksaußen Lukas Mertens – und schon steht eine neue Achse, die ihren Flow nutzt, um Mitspieler mitzunehmen auf ihrer gegenwärtigen Erfolgswelle.

Ein enges Spiel wie gegen Serbien hatte ein deutsches Nationalteam zuletzt immer mal wieder abgegeben. Dass es nun anders gekommen ist, zeigt dreierlei: Erstens scheint diese Gemeinschaft zu harmonieren. Zweitens ist sie auch in der Tiefe stärker besetzt als erwartet. Und drittens spricht das Momentum erst recht für Gislasons Auswahl.

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